Petra Fessel ist begeistert von schwerer Technik. Und mit ihrem Job als Bankkauffrau bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden kann sie diese Leidenschaft optimal verbinden. Sie steuert täglich einen Sparkassen-Bus, einen feuerroten 3,5-Tonner mit 150 PS unter der Haube über Landstraßen und enge Dorfgassen. Weil feste Filialen in kleineren Ortschaften nach und nach geschlossen wurden, setzt die Sparkasse seit 2002 auf den rollenden Service. Seit Anfang August peilt die ehemalige Mitarbeiterin der Oberlichtenauer Filiale mit Hauswalde und Reichenbach zusätzliche Ziele an und ist mitunter noch länger erreichbar. „Wir wollten unser Filialnetz stärken, um so noch mehr Kundennähe zu erreichen“, sagt die 51-Jährige. Ihr Sparkassenschalter auf vier Rädern hat alles an Bord, was sie für ihre tägliche Arbeit braucht: Safe, Laptop, Drucker, Überweisungsscheine, allerlei Formulare zu Anlagemöglichkeiten. „Vor allem kommen die Kunden um Ein- und Auszahlungen vornehmen zu lassen, aber auch Überweisungen werden viele abgegeben. Es sind eben die klassischen Finanzgeschäfte“, sagt Petra Fessel.
15 Stationen pro Woche
Sie ist eine von fünf Buslenkern im Bereich der Ostsächsischen Sparkasse im Landkreis Bautzen. 15 Stationen fährt sie pro Woche an. Da ist Abwechslung garantiert.
Vor allem die älteren Mitbürger, die nicht aufs moderne Online-Banking vertrauen wollen, sondern den direkten Draht zur Sparkasse suchen, kommen gern zu ihr ins rote Mobil. „Indem wir nun nochmals die Zahl der Standorte erweitert haben, verkürzen sich die Wege für die Leute nochmals“, sagt Petra Fessel, die im September ihr 20-jähriges Jubiläum bei der Ostsächsischen Sparkasse begeht. Jeden Morgen startet sie ihre Tour ab Königsbrück und den 6,50 Meter langen und 2,30 Meter breiten Bus. „Er lässt sich trotz seiner Größe sehr leicht bewegen“, sagt die zierliche Frau, die anfangs sogar 7,5-Tonner fuhr. Auf gut 80 Sachen bringt sie den Bus ohne Probleme. 40 bis 70 Kilometer legt Petra Fessel täglich zurück.
Die lästige Parkplatzsuche entfällt zum Glück. In jeder Ortschaft kündigt ein extra Schild das wöchentliche Erscheinen auf zentralen Dorfplätzen, unter anderem in Steina, Bretnig, Ohorn, Großnaundorf oder Laußnitz an. Bei ihren Kunden sind die Zeiten sowieso bekannt. Die Stammkunden kommen wöchentlich. Ein persönlicher Plausch gehört neben allem Geschäftlichen immer dazu, obwohl Petra Fessel gut geschützt hinter Glas sitzt.
In Hauswalde steht der Bus ganz neu dienstags von 15.30 bis 16.30 Uhr auf dem Dorfplatz und montags in Reichenbach von 15.30 bis 16 Uhr auf dem Gemeindeplatz. Weitere Änderungen der Zeiten und Standorte sind unter
(0351) 4550 zu erfragen.