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Im Zeithainer Wald steht jetzt ein Holzkreuz

Zahlreiche Kriegsgräber befinden sich auf dem ehemaligen Übungsgelände der Roten Armee in Zeithain. Weniger bekannt ist, dass auch Gräber aus dem Ersten Weltkrieg darunter sind. Bereits im Juli 1996 hatte die Drohnenbatterie 12 der Bundeswehr aus Hardheim den Sockel des Friedhofsdenkmals freigelegt.

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Von Peter Noack

Zahlreiche Kriegsgräber befinden sich auf dem ehemaligen Übungsgelände der Roten Armee in Zeithain. Weniger bekannt ist, dass auch Gräber aus dem Ersten Weltkrieg darunter sind. Bereits im Juli 1996 hatte die Drohnenbatterie 12 der Bundeswehr aus Hardheim den Sockel des Friedhofsdenkmals freigelegt. Im Lauf der Zeit hat sich die Natur das Terrain wieder zurückgeholt.

Nachfragen von Hinterbliebenen waren der Anlass für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., den alten Friedhof wenigstens begehbar zu machen. „Etwa 80 Opfer des ersten Weltkrieges wurden hier beerdigt. Das Gelände soll als Erinnerungs- und Mahnstätte dienen. Es ist eine Teil der Zeithainer Geschichte der unbedingt bewahrt werden muss“, erklärt Jochen Kindermann, der Leiter der Landesgeschäftsstelle Sachsen.

Wahrscheinlich befand sich bis Ende des Krieges ein Lazarett in Zeithain, deren Todesopfer auf diesem Friedhof die letzte Ruhe fanden. Bis 1945 wurden die Anlagen gepflegt und verfielen während der Nutzung des Übungsgeländes durch die Sowjetarmee. Nach dem Ende der DDR wurde der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge auch in den neuen Bundesländern aktiv und begann mit der Pflege.

In Zusammenarbeit mit der Bundeswehr wurde in den vergangenen Tagen aufgeräumt. Oberfeldwebel Jan Pfau und Feldwebel Mario Richter vom Standort Zeithain waren mit ihren Kameraden eine Woche im Einsatz. „Hier war Wald. Nur der Förster kannte sich aus. Wir mussten viel Gestrüpp beseitigen. Zeitweise war schwere Technik im Einsatz, um das Gelände freizulegen“, erzählt Jan Pfau. Auf den Sockel des ehemaligen Friedhofsdenkmals einem weißen Steinkreuze, das verlorenging, wurde ein Holzkreuz aufgestellt

Die Schneise im Wald lässt erahnen, wo sich früher der Hauptweg befand. Ein Meter lange Baumstämme in fünf Meter Abständen begrenzen ihn jetzt. Links und rechts kann man unter dem Grasbewuchs leichte Wölbungen erkennen, die die Lage der Gräber markieren.

Am 5. August werden junge Menschen aus 15 Nationen in einem Arbeitseinsatz die Pflege dieses Friedhofes sowie der anderen Kriegsgräber in Zeithain fortsetzen.