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Imker bekommen fachlichen Nachwuchs

In dem Bienenzüchter Eberhard Kuhn hat Rita Reil einen Imkerpaten gewonnen, der ihr alles zu diesem Hobby erklärt.

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Von Madeleine Friedrich

Während immer weniger Leute Zeit, Geld und Geduld für das Hobby Imkern aufbringen können, bekommen die Dürrhennersdorfer Bienenzüchter jungen Nachwuchs. Die aus Bayern stammende Rita Reil ist vor sechs Jahren mit ihrem Mann in den Ort gezogen, um auf dem Milchgut Dürrhennersdorf zu arbeiten. Seit Sommer 2008 hat sie in Eberhard Kuhn einen sogenannten Imkerpaten gefunden.

Das Interesse an Bienen wurde bei der 33-Jährigen durch ihr Studium entfacht. „Bei meinem Landwirtschaftsstudium in Weihenstephan habe ich eine Vorlesung zur Bienenkunde gehört. Mich hat es fasziniert, wie die Bienen als Staat organisiert sind.“ Als sie im Februar 2008 ihr zweites Kind bekam und etwas mehr Zeit hatte, nahm sie Kontakt zu Imkern im Ort auf.

Zwei Monate in Lehre

„Wenn mein kleines Kind mal zwei Stunden geschlafen hat, habe ich Herrn Petzold oder Herrn Kuhn über die Schultern geschaut“, erklärt sie. Zwei Monate bekam sie von Imker Petzold eine Einführung in das Basiswissen des Imkers. „Für das Imkern muss ich mir auch Materialien zulegen. Da heute im Gegensatz zu früher das Magazinsystem üblich ist, mit dem man mehrere Rahmen auf einmal herausnehmen kann, arbeite ich nun mit Herrn Kuhn zusammen, der dieses System verwendet“, sagt sie.

Als Training pflegt sie dieses Jahr ein Bienenvolk von Eberhard Kunze. In der nächsten Bienensaison, die im Juli beginnt, will sie bereits ein eigenes Volk betreuen. Angst vor Stichen hat sie nicht. „Ein bisschen weh tut es schon, aber wenn es mal passiert, dann stören mich die Stiche vor allem wegen des Aussehens“, sagt sie. Für den Anfang will sie auf jeden Fall Handschuhe und einen Schleier tragen.

Liebe zur Natur

Die Liebe zur Natur und zu den kleinen Honigproduzenten, die Eberhard Kuhn für die Ausübung dieses Hobbys für unabdingbar hält, sieht er bei Rita Reil vorhanden. „Mein Mann und ich stammen beide von bayrischen Bauernhöfen. Das Wissen um die Bienen wurde auf den Höfen von Generation zu Generation weitergegeben. Das wird nun überall schwieriger“, sagt sie. Reil möchte mit diesem Hobby auch Verantwortung übernehmen. „Es wäre fatal, wenn sich keiner mehr mit Bienen beschäftigt. Ohne Bienen geht es ja gar nicht.“

Ihr Mann und ihre über vier Jahre alte Tochter haben auch schon Gefallen an ihrem Hobby gefunden. „Mein Mann hat mir schon beim Rahmenherstellen geholfen und meine Tochter fragt mich oft, wann denn der Honig fertig ist.“