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Immer dasselbe und doch anders

Es gibt sie, die Dinge, die sich mit schöner Regelmäßigkeit einstellen, ohne dass man dafür etwas tun muss. Nun meine ich nicht den Weihnachtsmann und nicht den Osterhasen. Auch nicht den Steuerbescheid.

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Es gibt sie, die Dinge, die sich mit schöner Regelmäßigkeit einstellen, ohne dass man dafür etwas tun muss. Nun meine ich nicht den Weihnachtsmann und nicht den Osterhasen. Auch nicht den Steuerbescheid.

Pünktlich wie ein Uhrwerk treibt die Yucca-Palme in unserem Büro jedes Jahr einen Blütenstängel zwischen den Blättern hervor. Und dann passiert, was immer passiert. Wir alle freuen uns. Und zwar darüber, dass die Palme wieder ein Jahr überlebt hat, auch wenn sie von uns zugegebenermaßen manchmal etwas stiefmütterlich behandelt wird und auch nicht den besten Platz hat. Genauso ist darauf Verlass, dass uns die blühende Palme zu kollektivem Naserümpfen veranlasst. Denn beim besten Willen, und da sind wir uns ausnahmsweise einig, ist der schwere Duft nicht zu ertragen. Deshalb hat sich auch dieses Jahr wieder ein Kollege geopfert und den schweren Job übernommen, der Yucca-Blüte mit der Schere den Garaus zu machen. Irgendwie waren wir ihm dafür auch dankbar, wenngleich einen die Blüte schon ein wenig dauert.

Aber etwas war diesmal anders: Die Dankbarkeit war nur von kurzer Dauer. Sie währte genau so lange, bis unser Chef im Büro erschien. Denn der hatte am Abend zuvor reichlich Knoblauch gegessen, verrätDAgobert