Peter Mühle (Foto: D. Förster) ist Chef der Rettungsleitstelle in Pirna. Was macht er, wenn die Rettungswagen im Schnee stecken bleiben?
Gibt es Ecken, die Ihnen bei Wetterverhältnissen wie jetzt besondere Sorgen bereiten?
Es gibt schon einige sensible Ecken, wie zum Beispiel den Unger bei Neustadt oder auch Oelsen bei Bad Gottleuba und die Täler an der Elbe.
Wie sind die Fahrer der Rettungswagen auf solche extremen Situationen vorbereitet?
Es gibt eine Festlegung, dass alle Fahrzeuge mit Schneeketten, Sand und Schaufeln ausgerüstet sind. Wir haben sehr geschultes und erfahrenes Personal, das sich schon auch zu helfen weiß. Im Notfall müssen sie eben umdrehen und einen anderen Weg wählen. Das Wohl des Patienten steht immer im Vordergrund.
Wenn aber nichts mehr geht, hilft das wohl auch nicht. Was passiert dann, wenn gerade ein Patient dringend Hilfe benötigt?
Das ist ein Szenario, für das es genaue Vorschriften gibt. Bei der Notfallrettung ist in der Regel ein Notarzt mit zugegen, der den Patienten medizinisch versorgt. In den Rettungstransportwagen sitzen je ein Rettungssanitäter und ein Rettungsassistent. Die Assistenten sind so geschult, dass sie im Rahmen der Notkompetenz die Versorgung übernehmen können. Dafür ist im Wagen auch alles vorhanden. Über die Leitstelle wird alles geregelt, es braucht also niemand Sorge zu haben.
Gab es schon kritische Situationen?
Bei der Rückfahrt von einer Dialyse brauchte das Fahrzeug einmal zwei Stunden zwischen Stolpen und Lauterbach. Aber das war, wie gesagt, glücklicherweise nach der Dialyse des Patienten. Wir hätten in jedem Fall auch eine Lösung gefunden, wäre es auf dem Hinweg gewesen.
Sind schon Rettungswagen zu Schaden gekommen?
Kleine Kratzer bleiben nicht aus, aber im Zusammenhang mit dem Winter gab es noch keine großen Unfälle. Im Sommer 2003 kam ein Auto der Johanniter-Unfallhilfe Heidenau zu Schaden.
Gespräch: Heike Sabel