Von Harald Daßler
In der Stadt wächst das Interesse an einem Anschluss ans zentrale Abwassernetz. In den kommenden Jahren sollen Grundstücke auch aus Rand-Bereichen der Stadt ans Netz kommen. Dazu haben die Stadträte jetzt Änderungen am Abwasserkonzept der Stadt beschlossen.
Wie Bauamtsleiter Dirk Herr auf SZ-Nachfrage erklärt, wurden die Änderungen im Einvernehmen mit den betroffenen Anwohnern beschlossen. Grundlage für die Entscheidungen waren Wirtschaftlichkeitberechnungen. Demnach ist der Anschluss ans zentrale Abwassernetz für die Grundstückseigentümer günstiger, als die Entsorgung über eine vollbiologische Kleinkläranlage.
Mit dieser Aktualisierung dürften in den kommenden Jahren fast alle Haushalte der Stadt am zentralen Abwassernetz angeschlossen sein. Der Anschlussgrad soll von derzeit 95,3 auf 97 Prozent steigen.
In diesem Jahr war das Verlegen von neuen Kanälen in Winkwitz und am Boselweg vorgesehen. Erledigt wurde die Arbeiten aber nur in Winkwitz. Die Bauarbeiten, die am Boselweg vorgesehen waren, um hier weitere Grundstücke an das städtische Kanalnetz anzuschließen, waren durch eine Stadtratsmehrheit gestoppt worden. Die Räte hatten das Ausschreibungsverfahren für die Bauarbeiten als nicht nachvollziehbar kritisiert. Nun soll im nächsten Jahr ein neuer Anlauf für den Kanalbau am Boselweg genommen werden.
In den folgenden Jahren stehen weitere Arbeiten zum Anschluss der Grundstücke an, die von den Stadträten nun ins Abwasser-Konzept aufgenommen worden sind:
Luisenstraße
Der felsige Baugrund lässt den Einbau von vollbiologischen Kleinkläranlagen für die Grundstücke der Luisenstraße wirtschaftlich unmöglich erscheinen. In Abstimmung mit der Wasserbehörde des Landratsamtes ließ das Stadtbauamt eine Variante zum wirtschaftlichen, zentralen Anschluss prüfen. Möglich wird das durch die öffentliche Verlegung einer Druckleitung mit entsprechenden Hausanschlüssen sowie die private Installation von Hauspumpwerken.
An der Schreberstraße
Der Bauausschuss hatte bereits im vorigen Jahr die zentrale Erschließung der Grundstücke An der Schreberstraße bis 2015 beschlossen. Mit der Aufnahme ins Abwasserbeseitigungskonzept wird das nun „amtlich“.
Winkwitzer Straße
Im Zuge der Kanalverlegung in Winkwitz, die zunächst die zentrale Erschließung der Grundstücke nur bis zur Winkwitzer Straße 17 vorsah, hatten die Grundstückseigentümer in der Winkwitzer Straße 19 und 21 um zentrale Erschließung gebeten. Da diese Erweiterung technisch möglich war und keine wirtschaftlichen Nachteile entstanden, wurde das Kanalbauprojekt um diese beiden Grundstücke verlängert.
Zscheilberg 1 und Joachimstal 14
Im Einvernehmen mit der Unteren Wasserbehörde des Landratsamtes hatten die Eigentümer um den zentralen Anschluss ihrer Grundstücke ans städtische Kanalnetz gebeten. Die geringe Grundstücksgröße sowie der felsige Untergrund bewirken hier erhebliche Schwierigkeiten beim Einbau einer vollbiologischen Kleinkläranlage. Eine Überprüfung durch das Stadtbauamt ergab, dass beide Grundstücke mit einer etwa 35 Meter langen Schmutzwasserleitung an das Abwassernetz angeschlossen werden können.