Herr Kadner, die Saison im Gründelstadion ist zu Ende gegangen. Waren Sie mit ihr zufrieden?
Nicht so richtig. Wegen des optimalen Winterwetters hatten wir ungefähr ab Weihnachten weniger Besucher als in den vergangenen zwei Jahren. Die Leute sind lieber zum Skihang gegangen, als bei uns in der Halle Schlittschuh zu fahren. Und das spiegelt sich auch in den erzielten Einnahmen wider.
Das heißt …
In diesem Jahr rechnen wir mit Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Vermietungen in Höhe von 70000 Euro. Eingenommen haben wir in den ersten drei Monaten bisher 35000 Euro, meine Zielstellung lag bei 45000 Euro.
Geld nehmen Sie auch bei der Ausleihe von Schlittschuhen ein. Wie ist es damit gelaufen?
Auch in dieser Position haben wir geringere Einnahmen erzielt. Im Haushaltsplan stehen für diesen Posten 30000 Euro für das gesamte Jahr. Eingespielt haben wir rund 15000 Euro. Auch hier habe ich mir mehr erwartet. Doch wenn weniger Besucher kommen, wird auch weniger ausgeliehen.
Und das dürfte sich auch in den Verkaufszahlen des Imbiss widerspiegeln…
Ja. Auch hier konnten wir nicht unsere Ziele erreichen. Wir haben rund 30000 Euro an Einnahmen erzielt, rund 10000 Euro weniger als erwartet. Uns fehlten aber nicht nur die Besucher, auch der Trend zur Versorgung aus dem eigenen Rucksack hält weiter an.
Seit einigen Jahren bemühen Sie sich, das Gründelstadion an Eishockeymannschaften zu vermieten, um die Halle besser auszulasten. Läuft wenigstens dieses Geschäft noch?
Bei der Vermietung sind wir in dieser Saison auf einem ähnlichen Niveau wie 2007/08 geblieben. Es sind nur zwei, drei Mannschaften abgesprungen. Offenbar haben sie in Tschechien Alternativen gefunden.
Und wie lief es beim Gästecurling?
Das wurde sehr gut angenommen. Auch das Eisstockschießen wird immer populärer. Es gab schon Gruppen, die sich fürs Curling angemeldet haben und dann doch lieber Eisstockschießen wollten. Erfreulich ist, dass sich für die nächste Saison schon Gruppen fürs Gästecurling angemeldet haben.
Ein fester Teil im Veranstaltungsprogramm sind die Eisdiscos. Haben die Besucherzahlen Ihre Erwartungen erfüllt?
Nein. Ich bin nicht zufrieden. Die Discos sind nicht mehr so beliebt. Kamen in den Vorjahren noch zwischen 180 bis 200 Besucher, waren es bei der vorletzten 130 und bei der Abtauparty knapp 100. Das rechnet sich nicht mehr. Deshalb werden wir in der nächsten Saison vermutlich nur noch zwei Discos statt vier anbieten.
Ende des vergangenen Jahres berichteten Sie im Stadtrat, dass im Gründelstadion offenbar Saboteure am Werk waren, die die Kühlschläuche aufgeschlitzt hatten. Gibt es in dem Fall etwas Neues?
Nein. Die Polizei ermittelt noch – wir haben auch niemanden im Verdacht. Allerdings haben wir nun weitere Maßnahmen ergriffen, um die Halle zu überwachen. So haben wir Bewegungsmelder und Überwachungskameras installiert.
Das Gespräch führte Maik Brückner.