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In der Porzellan-Manufaktur Meißen beginnt Kündigungswelle

Meißen

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Die Personalchefin der Porzellan-Manufaktur Meissen, Anka Hajduch, begann mit der Ausgabe von 162 betriebsbedingten Kündigungen. Die Übergabe wird noch bis Ende der nächsten Woche dauern, sagte gestern Betriebsratschef Peter Kohl. Die Entlassenen erhalten eine Abfindung und werden sofort bis zum Ende ihrer Kündigungsfrist beurlaubt. Zudem können sie im Qualifizierungs-Förderwerk Chemie in Halle aufgenommen werden. Diese Transfergesellschaft vermittelt Praktika und Kurse in anderen Unternehmen.

Der Sanierungstarifvertrag der Manufaktur, der gemeinsam mit der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie abgeschlossen wurde, sieht vor, dass die verbliebenen rund 600 Mitarbeiter in den Jahren 2010 und 2011 auf Weihnachts- und Urlaubsgeld verzichten. Das schafft den finanziellen Spielraum, um statt – wie von der Geschäftsführung ausgerechnet – 250 Vollzeitstellen nur 200 zu streichen. 20 weitere Stellen werden durch Teilzeitverträge gerettet. 180 Mitarbeiter müssen gehen.

2012 wieder schwarze Zahlen

Von 2012 bis 2014 werden die verbleibenden Mitarbeiter am wirtschaftlichen Erfolg beteiligt. Sie können maximal 150 Prozent ihres Weihnachts- und Urlaubsgeldes erhalten. Ab 2012, so Geschäftsführer Christian Kurztke, soll die Manufaktur wieder schwarze Zahlen schreiben. (SZ/um)