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In die Bronx?

SZ-Leser Ronald Rasche hat jetzt eine bittere E-Mail-Bilanz gezogen: Zu Vandalismus-Schäden in Kamenz-Ost. Eingeschlagene Scheiben, verwahrloste Gebäude, unverständliche Laute bis weit in die Nacht hinein – all dies nerve die Anwohner zum Beispiel in der Güntherstraße.

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SZ-Leser Ronald Rasche hat jetzt eine bittere E-Mail-Bilanz gezogen: Zu Vandalismus-Schäden in Kamenz-Ost. Eingeschlagene Scheiben, verwahrloste Gebäude, unverständliche Laute bis weit in die Nacht hinein – all dies nerve die Anwohner zum Beispiel in der Güntherstraße. Und der direkte Angriff auf das Privateigentum, wie jüngst an der Zahnarztpraxis, sei nun also eine weitere Eskalationsstufe. „Die Bronx lässt grüßen“, schreibt der Leser und fordert von den Polizisten der Stadt endlich mehr Mut. Ach ja, wenn dies so einfach wäre! „Wir fahren oft ins Wohngebiet“, bekräftigt der Kamenzer Revier-Vize Heiko Klaus. Natürlich sei es dann zumeist ruhig. Damit käme die direkte Zeugenschaft der Polizisten, die durchaus nicht ängstlich sind, also nicht in Frage. Was Ordnungshüter aber viel mehr wurmt, sei die Tatsache, dass sich jene, die oft selbst von Vandalismus betroffen sind, gerade nicht zur Verfügung stellen. „Viele haben etwas gesehen und melden es, wollen dann aber auf keinem Fall Zeuge sein.“ Wie, bitteschön, soll es so Strafe und Wiedergutmachung geben? Die Tendenz des Wegdrehens spürt übrigens auch die „Sächsische Sicherheitswacht“. Vor Jahren mit viel Tamtam ins Leben gerufen, hat sie offenbar ausgedient. Nur noch drei von einst zehn Stellen mit Ehrenamtlichen, die sich der Ordnungsmacht zur Verfügung stellen, sind in Kamenz noch besetzt. Tendenz weiter sinkend. Wo führt das hin? Mehr nach New York oder mehr in die Bronx?