Von Heike Sabel
Was ist denn das für ein Kasten, fragte sich mancher Kraftfahrer in den vergangenen Tagen auf der Hellendorfer Straße. Es sieht aus wie ein Blitzer. Er blitzt zwar nicht, aber kann dafür noch viel mehr. Er ermittelt einen sogenannten durchschnittlichen Tagesverkehrswert. Dieser beinhaltet die Zahl der vorbeifahrenden Fahrzeuge, ihre Unterscheidung nach der Fahrzeugart, den Anteil des Schwerlastverkehrs sowie die gefahrenen Geschwindigkeiten und den Zeitpunkt des Durchfahrens. Alles anonym.
Damit werden Daten erfasst, aus denen abgeleitet werden kann, wie viele Fahrzeuge zu welchen Zeiten mit welchem Tempo fahren. Diese Aussagen wiederum werden für die Planung von Straßenbaumaßnahmen, vor Änderung von Vorfahrtsregelungen und Beschilderungen benötigt, erklärt der zuständige Abteilungsleiter im Landratsamt.
Daraus schöpft die Stadt Bad Gottleuba-Berggießhübel Hoffnung. Der Kasten steht nämlich auf der Hellendorfer Straße, an der sich die Mittelschule befindet und auf der 50 km/h gefahren werden darf. Das ist einigen im Stadtrat und in der Verwaltung zu schnell. Kerstin Leupold (CDU) zum Beispiel hat schon angekündigt, notfalls eine Unterschriftensammlung zu starten. Auch Anwohner befürchten, dass wohl erst was passieren muss. Die Schüler müssen von der Bushaltestelle auf der Ernst-Hackebeil-Straße die Hellendorfer Straße entlang gehen. Diese hat keinen Fußweg, zudem führt der Weg an einer Engstelle vorbei.
Das Zahlgerät des Landkreises ist seit 2011 im Einsatz. Bisher wurde es an etwa 50 verschiedenen Standorten installiert. Bis die Auswertung der zweiwöchigen Messung vorliegt, dauert es bis zu drei Wochen.