Hier steht Sachsens erster Schlafstrandkorb

Urlaubsfeeling wie an der Nord- und Ostsee? Dafür braucht man feinen Sand, Wellenrauschen und den obligatorischen Strandkorb. Jetzt gibt es das auch in der Sächsischen Schweiz. Der Campingplatz am Treidlerweg in Königstein hat den Strandkorb zum Start in die neue Saison quasi neu erfunden. Denn in dem Doppelsitzer kann hier übernachtet werden.
Am Elbestrand mit Blick auf die Festung Königstein stehen seit wenigen Tagen Sachsens erste Schlafstrandkörbe. Etwa 1,50 Meter breit und 2,40 Meter lang ist jede Koje. Die Außenwand besteht aus hellbraunem Korbgeflecht, darin liegt eine graue Matratze - mit einer Breite von 1,40 Metern gibt es Platz für zwei. Dazu gehört ein grauer Schutzschirm, der bei Bedarf über das Doppelbett gezogen und abgeschlossen werden kann.

Das fächerförmige und wetterfeste Verdeck kann an zwei Stellen geöffnet werden. Übernachtungsgäste können dadurch nicht nur nach oben in den Sternenhimmel, sondern auch auf den gegenüberliegenden Lilienstein und die Elbe schauen.
Insgesamt drei solcher Schlafstrandkörbe haben Diana Blanco und ihr Mann Frank Nuhn, die den Campingplatz am Treidlerweg betreiben, nach Königstein geholt. "Dann müssen unsere Gäste nicht erst bis an die Küste fahren", sagt Nuhn mit einem Augenzwinkern. Der Elbestrand sei mindestens genauso schön. Und Muscheln gäbe es hier auch.
Strandzugang inklusive
Das Unternehmerehepaar hat die Strandkörbe bei einer einschlägigen Firma anfertigen lassen. Die beliefert auch bekannte Urlaubsorte an der Nord- und Ostsee. Dort ist der Übernachtungstrend schon seit 2016 bekannt. Inzwischen können Strandliebhaber unter anderem in Scharbeutz, auf Norderney und Wangerooge sowie auf Fehmarn und am Timmendorfer Strand direkt am Strand im Korb übernachten. Für Sachsen ist dieses Übernachtungskonzept dagegen eine Premiere.
Kurz vor Himmelfahrt wurden die Schlafstrandkörbe in Königstein angeliefert. Die drei Kojen stehen auf einer Wiese direkt an der Elbe, kleiner Sandstrand inklusive. Ab sofort können Einheimische und Touristen darin Probeschlafen. Eine Nacht kostet 35 Euro, plus Endreinigung von fünf Euro. Frühstück kann extra gebucht werden.
Die Schlafstrandkörbe sind nicht die einzige Attraktion. Camper können in Königstein zum Schlafen auch in ein Abwasserrohr - ohne Anschluss an die Kanalisation, versteht sich - kriechen. Denn 2019 eröffneten Frank Nuhn und Diana Blanco Sachsens erstes Röhrencamp.

Sieben dieser tonnenschweren Betonhöhlen gibt es. Die Rohlinge wurden in Leipzig gebaut und werden normalerweise als Bauteile im Erdboden versenkt. In Königstein wurden sie zu Doppelzimmern umgebaut - einfach, aber funktional. Genau zwei Meter breit und drei Meter lang sind die Kanalröhren. Darin gibt es ein großes Doppelbett, Strom, eine Infrarotheizung und Licht.
Die Röhren werden gut besucht, sagt Frank Nuhn. Gerade von Touristen mit schmalem Geldbeutel. Denn die Übernachtung kostet für ein bis zwei Personen 35 Euro, plus zehn Euro für die Reinigung. Im Frühling haben die Röhren noch ein kleines "Upgrade" bekommen, wie es der Unternehmer formuliert. Am Eingang wurden weitere Staufächer und Ablageflächen gebaut. Das hatten sich viele Gäste gewünscht.
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