Von Stefan Rössel
In Luga ist der Ärger über den Wegfall der Buslinie 72 auch gut zwei Jahre danach noch immer riesig. „Mir fehlt meine 72. Damit konnte ich in 25 Minuten ohne Umsteigen zum Hauptbahnhof kommen“, sagt Karla Schlecht aus der Peter-Vischer-Straße. Über die Alternative mit dem Pirnaer Stadtbus H/S bis Prohlis hat sie nur Schlechtes zu berichten. „Der ist meistens nicht pünktlich, vor allem im Winter“, klagt sie. Außerdem müsse man umsteigen, um weiterzukommen.
Elke Albert vom Lugaer Platz hat es sogar schon öfter erlebt, dass sie nachzahlen musste, weil ein Anschluss nicht erreicht wurde und sie damit auf eine Fahrzeit von über einer Stunde kam.
Die Möglichkeit, mit dem 65er-Bus nach Niedersedlitz und von dort mit der S-Bahn weiterzufahren, finden beide Frauen nur halb so gut. „Ich bin 70 Jahre alt. Da ist Umsteigen eine zusätzliche Belastung“, sagt Elke Albert.
Die Klage über die Unpünktlichkeit des H/S-Busses ist Alt- und Neubewohnern von Luga gemeinsam. Auch aus dem neuen Wohngebiet Grünes Viertel kommen die Beschwerden.
Der Pirnaer Nahverkehrsbetrieb OVPS will von Verspätungen nichts wissen. „In den letzten Monaten gab es keine Probleme“, sagte Sprecherin Solveig Großer gestern.
Falk Lösch von den Dresdner Verkehrsbetrieben macht keinerlei Hoffnung auf die Rückkehr der Linie 72. „Die Nachfrage in Luga ist viel zu gering, als dass zwei Busse parallel auf der Bundesstraße 172 fahren könnten“, erklärt er.