Vorsicht, Raser! Wo die Sachsen zu schnell sind

Dresden. Bei Verkehrsverstößen sind die Ertappten oft uneinsichtig. Motto: Die anderen sind doch noch viel schlimmer. Die neue Statistik für 2018 zeigt nun, wo in Sachsen tatsächlich am häufigsten gerast wird, sehr viele Verkehrsteilnehmer ohne Gurt unterwegs sind oder beim Autofahren verbotenerweise zum Handy greifen.
Die meisten Temposünder wurden demnach im vergangenen Jahr im Bereich der Polizeidirektion Chemnitz gestoppt. In insgesamt 54.163 Fällen waren dort Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs. Auf den Plätzen folgen die Polizeidirektionen Dresden (49.150), Leipzig (47.155), Zwickau (45.723) und Görlitz (30.387). Diese Zahlen gab jetzt Innenminister Roland Wöller (CDU) in seinen Antworten auf mehrere parlamentarische Anfragen bekannt.
Die Polizeidirektion Chemnitz rückt in dieser Raserstatistik damit erneut auf den Spitzenplatz vor, den sie bereits 2016 innehatte. Zwischenzeitlich lag bei der Zahl der Temposünder dagegen die Polizeidirektion Zwickau deutlich vorn. Landesweit stieg die Zahl der erfassten Tempoverstöße im vergangenen Jahr um rund 16.600 Fälle erstmals wieder an, nachdem sie zuvor lange Zeit kontinuierlich gesunken war.
In zwei anderen Kategorien erfolgten 2018 wiederum die meisten Verkehrsverstöße innerhalb der Polizeidirektion Dresden. Trotz Handyverbots am Steuer griffen dort die Verkehrsteilnehmer am häufigsten während der Fahrt zum Telefon. Insgesamt 2.519 entsprechende Fälle wurden geahndet. Erst mit großem Abstand folgen hier die Polizeidirektionen Leipzig (1.322) und Görlitz (1.086). In der Polizeidirektion Dresden, die schon 2017 sachsenweit die meisten Handyverstöße zählte, stieg die Zahl dieser Delikte im vergangenen Jahr sogar noch einmal an.
In Dresden wurden 2018 außerdem die meisten Mängelberichte ausgestellt, weil kontrollierte Fahrzeuge nicht alle technische Vorgaben erfüllten – insgesamt 8.787 . Ein Jahr zuvor lag hier die Polizeidirektion Zwickau mit ähnlich hohen Zahlen vorn.
Ein weiterer Negativ-Spitzenplatz geht schließlich wieder an die Verkehrsteilnehmer in der Polizeidirektion Chemnitz. So wurden dort mit 7.066 Fällen die meisten Fahrten festgestellt, bei denen Autoinsassen nicht den vorgeschriebenen Sicherheitsgurt angelegt hatten. In Chemnitz ist es damit seit 2016 nunmehr schon das dritte Mal in Folge zu den meisten Verstößen gegen die Anschnallpflicht gekommen.
Aber auch landesweit zählen diese Delikte neben dem viel zu schnellen Fahren zu den häufigsten Verstößen im Straßenverkehr. So wurden selbst in der Polizeidirektion Zwickau, die für 2018 in dieser Kategorie den niedrigsten sächsischen Wert aufweist, immer noch 3.595 solcher Fälle registriert.