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Terrormiliz hilft Archäologen

IS-Kämpfer zertrümmerten Schätze aus vorislamischer Zeit als Zeugnisse des Unglaubens. Das eröffnete Forschern aus Heidelberg ungeahnte Chancen.

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Einer der Heidelberger Archäologen bei Reinigung des Reliefs eines geflügelten Stieres.
Einer der Heidelberger Archäologen bei Reinigung des Reliefs eines geflügelten Stieres. ©  dpa

Während ihrer Herrschaft über den Irak und Syrien zerstörte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) rücksichtslos unersetzliche archäologische Überreste. Doch ausgerechnet den Extremisten haben es Archäologen aus Deutschland zu verdanken, dass sie in der Stadt Mossul einen bislang weitestgehend unzugänglichen jahrtausendealten Palast erkunden konnten. Peter Miglus, Professor für Archäologie an der Universität Heidelberg: „Die Extremisten haben eine große Zerstörung verursacht, aber wir konnten deswegen Erkenntnisse gewinnen.“Im Sommer 2014 überrannten die IS-Anhänger das nordirakische Mossul und sprengten dort später auf einem Hügel eine Moschee über dem Grab des biblischen Propheten Jona. Wie auch anderenorts wollten sie alles zerstören, was sie als Orte von „Ungläubigen“ betrachteten.

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