SZ +
Merken

Italienisches Flair vertreibt den dunklen Winter

Mit einer Ausstellung erinnern die Städtischen Museen an einen ihrer großen Gönner: Franz Ulrich Apelt.

Teilen
Folgen

Von Robert Reuther

Dass eine kleine Ausstellung wirklich fein sein kann, davon können sich Besucher derzeit im Kulturhistorischen Museum Franziskanerkloster überzeugen. Anlässlich des 125. Geburtstages des Zittauer Rechtsanwaltes Franz Ulrich Apelt wurde vergangene Woche eine Kabinettausstellung eröffnet. Gezeigt werden Ölbilder, Zeichnungen und Skizzen, die Apelt als Förderer und Mäzen dem Stadtmuseum in seinem Nachlass vermacht hatte.

Im Mittelpunkt steht dabei der Zittauer Maler Adolph Thomas, der vor 120 Jahren gestorben ist. Seine Ölbilder sind ein besonderer Blickfang, verbreiten sie doch eine richtige Urlaubsstimmung in dem kleinen Raum. Denn Thomas reiste 1864 nach Italien und malte typische Motive, die man heute als Fotos auf Postkarten finden kann. Da ist beispielsweise eine wunderbare Parklandschaft, die durch das Licht- und Schattenspiel äußerst lebendig wirkt. Auf einem anderen Bild sieht der Betrachter Bäume und Büsche, die ein mittelalterliches Kloster umgeben. Der Himmel ist leuchtend blau, die Wolken – in einen Hauch von Rosa getaucht – werden von der Abendsonne bestrahlt. Durch die Detailliebe des Malers werden die Wärme und die Atmosphäre Italiens fast greifbar.

Eben jenes Klostermotiv ist auch Margitta Radschinskis Lieblingsbild. Die Museumsmitarbeiterin hat die Ausstellung konzipiert. „Eigentlich wollten wir alles viel größer machen, aber aufgrund der Bauarbeiten in unserem Haus war das leider nicht möglich.“ Es sei ihr jedoch wichtig gewesen, trotz alledem Franz Ulrich Apelt zu ehren. Schließlich würden sich ohne dessen Engagement und Kunstverbundenheit viele Exponate gar nicht in der Sammlung des Zittauer Museums befinden. Außerdem gehe es ihr auch darum, dass die Zittauer sehen, dass sich trotz des Umbaus etwas im Museum täte, was nichts mit den Bauarbeiten zu tun habe.

In nur drei Tagen haben Margitta Radschinski und ihre Kollegin Elke Thum die Ausstellung aufgebaut. Einige der Exponate wurden schon seit 20 Jahren nicht mehr gezeigt. Dazu gehören fünf Skizzenbücher und zwei Bleistiftzeichnungen von Adolph Thomas sowie Zeichnungen von Carl Pescheck und Ernst Erwin Oehme. „Diese Sachen können aus konservatorischen Gründen nicht oft gezeigt werden und sind somit eine echte Rarität“, erklärt Margitta Radschinski. Sie freue sich, diese Schätze endlich wieder einmal dem Publikum präsentieren zu können. Wie lange die Ausstellung zu sehen sein wird, weiß sie derzeit noch nicht genau. „Ich hoffe, bis zum Ende der Winterferien.“

Das Kulturhistorische Museum Franziskanerkloster in der Klosterstraße 3 in Zittau hat dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Für Erwachsene kostet der Eintritt zur Dauerausstellung „Kleines Zittauer Fastentuch 1573“ und der Ausstellung im Heffterbau 2 Euro, Ermäßigte 1,50 Euro.