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Jäger klagen über mangelnde Berufschancen

Dresden. Die sächsischen Berufsjäger fordern von Behörden im Freistaat eine stärkere Berücksichtigung ihrer Berufsgenossen im öffentlichen Dienst. „Hier liegt ein ungeheures Potenzial von Sach- und Fachkenntnis...

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Dresden. Die sächsischen Berufsjäger fordern von Behörden im Freistaat eine stärkere Berücksichtigung ihrer Berufsgenossen im öffentlichen Dienst. „Hier liegt ein ungeheures Potenzial von Sach- und Fachkenntnis brach“, sagte Manfred Friedrich, Vorstandsmitglied des Landesverbandes Sachsen und Thüringen der Deutschen Berufsjäger/Revierjäger. Nach Angaben des Verbandes gibt es im Freistaat gerade einmal zwei Dutzend ausgebildete Berufsjäger.

Der Nachwuchs, der auch in vier sächsischen Ausbildungsbetrieben lernt, habe aber trotzdem nur sehr wenig Chancen auf einen einheimischen Arbeitsplatz. „Etwa sieben der deutschlandweit 30 Berufsjäger beenden in Sachsen ihre Lehre“, sagt Friedrich. Die meisten fänden jedoch nur in anderen Bundesländern oder im Ausland Anstellung.

Den Hauptgrund für den schlechten Stand der Berufsjäger in den neuen Bundesländern sieht Friedrich in der DDR-Zeit. „Damals lautete das Motto: Die Jagd gehört dem Volke“, schildert Friedrich. „Deshalb wurden die Traditionen unseres Berufes nicht gepflegt.“

Die Kompetenz der Berufsjäger könne jetzt aber bei Jagd- und Naturschutzbehörden gebraucht werden, mahnte Friedrich. „In den Landratsämtern als untere Jagdbehörden sind zumeist reine Verwaltungsleute beschäftigt, denen das Verständnis für die Jagd fehlt.“ Die Berufsjäger hätten hingegen nicht nur praktische Erfahrungen mit der Jagd, sondern auch Sachkunde in den Bereichen Landschaftspflege sowie Umwelt- und Naturschutz.

Zum Deutschen Berufsjägertag vom 26. bis 28. Mai wollen die Waidmänner Landwirtschaftsminister Steffen Flath (CDU) mit ihren Problemen vertraut machen. Der Politiker ist Schirmherr der Veranstaltung. (SZ/no)