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Jahresendfinale beim Abriss

Bis Januar soll das Prüfgerätewerk an der Leßkestraße fallen. Die Remise am Schloss Burgk ist schon verschwunden.

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Von Peter Hilbert

Für Abrissbagger wird in Freital zum Jahresendfinale geblasen. Die sogenannte Knacke mit dem einst legendären Tanzsaal an der Burgker Straße ist schon gefallen. Dort wird nur noch das Areal beräumt, auf dem ein Parkplatz für die benachbarte Kfz-Werkstatt errichtet werden soll.

Indes verschwindet derzeit ein Zeuge der Freitaler Industriegeschichte unter dem Greifer des Abrissbaggers – das frühere Prüfgerätewerk an der Leßkestraße. Am 1.Januar 1994 war das endgültige Aus für die Freitaler Betriebsteile des Prüfgerätewerkes gekommen. Seitdem bröckelten die Gemäuer an der Leßkestraße vor sich hin, haben sich mittlerweile zum Schandfleck im Stadtbild entwickelt.

Bauchef reibt sich die Hände

Die Stadt hatte die Voraussetzungen geschaffen, um den Abriss finanziell zu ermöglichen, erläutert Baubürgermeister Ulrich Kretzschmar (CDU). Das bislang 27 Hektar große Sanierungsgebiet Deuben wurde um 9,9 Hektar in Deuben und Döhlen erweitert. Dazu zählt auch die Fläche des Prüfgerätewerkes an der Leßkestraße. Durch diesen Schritt können nun die Fördermittel für den Abriss fließen. Im Sommer hatte Oberbürgermeister Klaus Mättig (CDU) einen Fördervertrag mit der Firmengruppe Preiss-Daimler unterschrieben. Nun steuert die Stadt 155000Euro für den Abriss bei, das sind drei Viertel der Gesamtkosten.

„Das Prüfgerätewerk ist ein Ärgernis gewesen. Wir sind froh, dass es jetzt wegkommt“, lobt der Baubürgermeister die Abrissaktivitäten. Bis zum Januar nächsten Jahres sollen die letzten Reste des Betriebes verschwunden sein. Einen kleinen Teil der Fläche wolle die Stadt mit Preiss-Daimler gegen ein städtisches Grundstück tauschen. Somit könnte der Spielplatz am Neumarkt erweitert werden.

Am Schloss Burgk sind die Abrissbagger schon weiter. Hinter dem Nordflügel mit dem Schlosscafé und der Bergbauschauanlage wurde seit vergangener Woche die Remise abgebrochen, in der früher die Wagen untergestellt waren. Damit hat die Stadt eine ganze Reihe von Aktivitäten fortgesetzt, die im vergangenem und diesem Jahr in dem historischen Komplex unternommen wurden.

2006 hatten die Bauleute am Ostflügel das Dach gedeckt und den Blitzschutz erneuert, erläutert Bauamtsleiter Gerhard Schiller. Zudem war am Nordflügel mit dem Verputzen und dem Ausbau von Büros begonnen worden.

Neuer Parkplatz am Schloss

Dieses Jahr ging es nun munter weiter. Die Stadt hatte rund 90000Euro dafür eingeplant. Am Ostflügel wurde die Fassade bis Oktober saniert. Zudem war das alte Wohnhaus rechts der Zufahrt im Oktober abgerissen worden. Da zum Jahresende noch Geld übrig war, rollte der Bagger nun noch an der Remise vor.

Zwar stand das Gebäude unter Denkmalschutz. Doch das Denkmalamt hatte einem Teilabriss zugestimmt. Dann hatte sich Schiller zufolge noch herausgestellt, dass auch die restlichen Gebäudeteile nicht zu halten waren. Also fiel die gesamte Remise.

Nächstes Jahr gehen die Arbeiten am Schloss weiter, stellt Schiller in Aussicht. Dann soll das Dach des Nordflügels neu gedeckt werden. Auf der Fläche der Remise wird zudem mit dem Bau eines Parkplatzes begonnen. Dadurch kann Platz im Schlosshof geschaffen werden.