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Japaner kauft Nachfolger von MZ Zschopau

Ein sächsischer Autozulieferer gehört nun zum Konzern Nabtesco. Der will damit Kunden wie Daimler näherkommen.

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© Moeritz

Von Georg Moeritz

Chemnitz/Dresden. Ein kräftiges Kampai, Prost, auf das Wachstum! Mit diesem Gruß erhoben am Donnerstag japanische Manager ihre Gläser im Dresdner Schloss Eckberg, um den Kauf einer sächsischen Firma zu feiern. Der Kompressorenspezialist ITG heißt jetzt Nabtesco ITG. Auf dem Firmenschild in Zschopau steht es schon.

Nabtesco-Konzernchef Kazuaki Kotani aus Tokio hat zu seinen rund 7 000 Angestellten gut 80 in Zschopau und Chemnitz dazubekommen. In Dresden kündigte er an, seine Konzernsparte für Autoteile umzubauen. Nabtesco Automotive stellt Bremsen für Laster und andere Nutzfahrzeuge her und soll mit sächsischer Hilfe zum Spezialisten für ganze Bremssysteme werden. Dazu fehlten den Japanern bisher die Kompressoren. Die stellt ITG her und nennt Kunden wie Daimler, Iveco und Knorr Bremse. Die Japaner dagegen zählen Mitsubishi Fuso, Suzuki und Mazda zu ihren Kunden und wollen zusätzliche in Europa finden.

Gemeinsam werden sie Kompressoren entwickeln, sagte der bisherige ITG-Geschäftsführer Eberhard Bredel. Er war bis 1992 Chef im MZ Motorradwerk Zschopau und hat nach dem Aus der Motorradproduktion ITG gegründet. Er ist 73 und zeigt sich als Technikchef „voller Tatendrang“. Auch die Wirtschaftsförderung Sachsen rechnet mit einem Ausbau des Werks.