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Jeder fünfte Baum ist krank

Landkreis. Nach dem Waldschadensbericht 2007 sind 20 Prozent der Bäume deutlich geschädigt. Besonders betroffen ist die Fichte.

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Von Holger Gutte

Den Laub- und Nadelbäumen im Landkreis Löbau-Zittau geht es weitaus besser, als noch im Jahre 1991. Damals galten 27 Prozent von ihnen als deutlich geschädigt, unter anderem durch Blatt- oder Nadelverlust. Heute sind es nach dem jetzt vorliegenden Waldschadensbericht 20Prozent. „Damit liegt der Landkreis Löbau-Zittau voll im Landesdurchschnitt“, sagt der Leiter der Forstdirektion in Bautzen, Christoph Schurr.

Folgeschäden durch „Kyrill“

Allerdings ging es dem Wald hier im vergangenen Jahr noch etwas besser. Der Forstfachmann schiebt das auf das trockene Jahr 2006 zurück. Ausgewirkt haben sich aber auch die Folgen durch den Orkan „Kyrill“. „Wir hatten durch die großflächig umgestürzten Bäume doch erheblich mehr Borkenkäferbefall, als ursprünglich gedacht. Und wir werden deswegen im kommenden Jahr mit weiteren Folgeschäden durch die Käfer rechnen müssen“, sagt Christoph Schurr.

Ein besonders wachsames Auge auf Anzeichen von Borkenkäfern werden die Forstleute deshalb vor allem dort haben, wo „Kyrill“ am stärksten gewütet hat, wie beispielsweise in den Revieren Hainewalde und Oderwitz.

Dem Orkan sind in diesem Jahr übrigens auch einige der insgesamt 6200 Probebäume in Sachsen, deren Wachstum über Jahrzehnte für den Waldschadensbericht verglichen wird, zum Opfer gefallen. Von den 126 nicht mehr geeigneten Bäumen stürzten allein 80 durch „Kyrill“ um, erzählt er.

Schlechter als in den anderen sächsischen Regionen geht es zwischen dem Zittauer Gebirge und dem Oberlausitzer Bergland vor allem der Fichte. Während hier 23Prozent der Bäume deutlich sichtbare Schädigungen aufweisen, sind es statistisch gesehen im Landesdurchschnitt nur 18 Prozent. Die in den letzten Jahren vorherrschenden Umwelteinflüsse und Witterungsbedingungen verkraftet im Landkreis, so wie in der gesamten Oberlausitz, scheinbar die Kiefer mit am besten, schildert der Forstamtsleiter.

Deutliche Anzeichen von Schäden wurden hier in diesem Jahr allerdings auch in den Eichenbeständen beobachtet. Aber das ist auch eine Baumart, die relativ stark auf Umwelteinflüsse reagiert. 25 Prozent der Eichen gelten 2007 als deutlich geschädigt.

75 Hektar Kahlfläche

Durch den Orkanschaden sollen im Freistaat insgesamt 250 Hektar Waldfläche wieder aufgeforstet werden. 75 Hektar Kahlfläche allein im Landkreis Löbau-Zittau. Hinzu kommen zehn Hektar, die so stark durch umgestürzte Bäume ausgelichtet wurden, dass ebenfalls Neupflanzungen notwendig sind, so Christoph Schurr.