SZ + Meißen
Merken

Jetzt 18 Corona-Infizierte im Kreis Meißen

Auf Treffen im Freundes- und Familienkreis sollte verzichtet werden. Appell an die Jüngeren, den Älteren zu helfen.

 1 Min.
Teilen
Folgen
Die Infektionsambulanz in Meißen hat viel zu tun und bereitet sich auf einen größer werdenden Ansturm vor.
Die Infektionsambulanz in Meißen hat viel zu tun und bereitet sich auf einen größer werdenden Ansturm vor. © Claudia Hübschmann

Meißen. Die Zahl der durch Tests bestätigten Corona-Infizierten wächst auf 18 Personen an. Darunter ist auch ein Patient aus der Gruppe der unter Quarantäne stehenden Kontaktpersonen. 225 Personen befinden sich derzeit in häuslicher Quarantäne. Das teilte das Landratsamt nach der Krisensitzung am Freitagmittag mit.

Inzwischen haben auch die Werkstätten für behinderte Menschen die Aufforderung erhalten, ihre Betreuung sofort einzustellen. Allerdings sind hier individuelle Ausnahmen möglich. Dazu erklärte Janet Putz, 1. Beigeordnete des Landkreises: „Es wird kleine Gruppen geben, die sich weiterhin in den Werkstätten treffen dürfen. Hierbei handelt es sich um Menschen, die seit langer Zeit täglich zusammen sind, einschließlich der Betreuer.“ 

Auf Familienbesuche verzichten

Das Amt weist nochmals darauf hin, dass auch Treffen im Freundes- und großen Familienkreis derzeit zu unterbleiben haben. Es muss in nächster Zeit gelingen, die Zahl der Infizierten konstant zu halten. Landrat Arndt Steinbach erinnerte in der Krisensitzung an die Bilder aus Italien, wo das Militär zum Transport der an Corona Verstorbenen eingesetzt wird. Nach Ansicht von Medizinern ist die Entwicklung der Epidemie in Italien nicht nur mit einer zu geringen Zahl an Intensivbetten zu begründen, sondern auch mit den sehr aktiven Familienkontakten. Darum der eindringliche Hinweis, auf Geburtstagsfeiern oder Familienbesuche bzw. -treffen derzeit unbedingt zu verzichten.

Wer in diesen Tagen seinen Mitmenschen helfen möchte, sollte sich an einer neuen Webseite des Freistaates Sachsen in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz Sachsen orientieren. Sachsens Gesundheits- und Sozialministerin Petra Köpping: “Besonders im ländlichen Raum gibt es viele ältere Menschen, die alleine leben und Angst haben. Da kann ein Anruf, ein beruhigendes Wort, viel bewirken.“ Landrat Arndt Steinbach wünschte sich für den Landkreis Meißen, dass „möglichst viele jüngere Mitbürger auf diese Weise Solidarität mit der älteren Generation zeigen.“

Die Sorgen der mittelständischen und kleinen Unternehmen sind groß. Es gibt viele Fragen zu den gesetzlichen Grundlagen des Öffnungsverbotes und möglichen Hilfen in dieser Zeit. Grundlage ist das Infektionsschutzgesetz und hier der Paragraf 56 zum Thema Entschädigungen.

Zunächst kein Katastrophenalarm

Der Landkreis Meißen wird nach eingehender Beratung derzeit keinen Katastrophenvoralarm auslösen. Diese Entscheidung begründet Landrat Arndt Steinbach mit einer relativ stabilen Lage im Landkreis: „Am Sonntag beraten und entscheiden wir erneut. Diese Krise hat eine große Dynamik, die sich stündlich ändern kann.“  Zuvor hatte bereits das sächsische Innenministerium einen solchen Alarm nicht für nötig befunden. (SZ/um)

Zum Thema Coronavirus im Landkreis Meißen berichten wir laufend aktuell in unserem Newsblog!