Von Tina Soltysiak
Döbeln. Endlich hat McDonald’s wieder offen. Dieser Meinung sind Elli und Peter Große aus Leschen. „Wir haben in der Zeitung von der Wiedereröffnung gelesen und gleich mal auf einen Kaffee vorbeigeschaut“, sagt Peter Große. Er und seine Frau kommen gern in die Döbelner Filiale der Fast-Food-Kette. „Es ist immer sauber hier“, ergänzt Elli Große.


Um 7 Uhr am Sonnabend sind die Türen nach der siebenwöchigen Zwangspause wieder aufgeschlossen worden. Sieben Stunden später drängen sich zahlreiche Hungrige an den Kassen. Auf den roten Tabletts stapeln sich Burger, Pommes und Getränke. „Dass gleich so viel Kundschaft kommt, hätte ich nicht gedacht. Der Zuspruch ist so, als hätten wir nie geschlossen gehabt“, sagt Franchisenehmer Klaus Dietrich. Zu den Stoßzeiten hat er selbst mit in der Küche gestanden, damit die Gäste schnell bedient werden.
Die glänzt jetzt wieder. Vor wenigen Wochen sah es im Inneren ganz anders aus: Ein schwarzer Rußfilm hatte sich über die gesamte Inneneinrichtung verteilt. Eine brennende Kaffeemaschine war die Ursache dafür. „Wir haben die Stühle und Tische abgebaut und reinigen lassen. Ein Teil der Lüftungsanlage ist neu“, erklärt Dietrich, der die Filiale 1997 übernahm.
Dass der Spuk nun vorbei ist, freut Klaus Dietrich. Seine Mitarbeiter hat er während der Zwangspause weiterbezahlt. „Sie haben in Riesa ausgeholfen oder Urlaub genommen“, erzählt der gebürtige Berliner. Die Fast-Food-Filiale in der Sportstadt betreibt er seit 1992.
Bei allem Unglück habe die Schließung für die Kunden sogar einen kleinen Vorteil gehabt. „Die deutschlandweite Aktion, dass es zu einem bestimmten Menü ein Coke-Glas gratis gibt, ist eigentlich schon vorbei. Wir hatten aber einen Vorrat geordert, so dass unsere Gäste noch welche bekommen konnten“, sagt Klaus Dietrich.
Das freut drei Jugendliche aus Bayern, die gerade auf der Durchreise sind. „Wir wussten nicht, dass hier geschlossen war. Dann hatten wir ja richtig Glück“, sagt einer, der seinen Namen nicht nennen will.
Am Vormittag und gegen Mittag sind kaum Gäste aus der Region Döbeln anzutreffen. Das Restaurant am Autohof im Gewerbegebiet lebe zum Großteil vom Autobahngeschäft, so Dietrich. Doch warum sind dann die McDonald’s-Hinweisschilder auf der A 14 nicht überklebt worden? Denn mehrfach war zu beobachten, dass sich Familien während der Ferienreise für die Weiterfahrt stärken wollten und dann mit verdutzten Gesichtern vor verschlossenen Türen standen. „Erstens hätte das zu viel gekostet. Und zweitens war mir das zu heikel. Vielleicht wäre das Durchstreichen nicht rechtzeitig aufgehoben worden“, so die Begründung des Franchisenehmers. Stattdessen habe in der McDonald’s-App für Mobiltelefone mit Internetanschluss der Hinweis gestanden, dass das Restaurant geschlossen ist.
Dass einige Gäste umsonst gestoppt haben, sei ihm auch aufgefallen. „Das waren vielleicht sechs bis acht Leute pro Stunde“, sagt Klaus Dietrich. Das sei jedoch zumutbar gewesen. „Und wie sich zeigt, hat es auf den Betrieb keine negativen Auswirkungen“, ergänzt er.
Am Wochenende ist der McDrive – also der Bereich, in dem Kraftfahrer mit ihrem Auto an einem Schalter stoppen und nicht erst ins Restaurant gehen müssen – noch gesperrt gewesen. „Es gab ein kleines technisches Problem“, erklärt Klaus Dietrich. Das soll möglichst noch heute behoben werden.