Von Peter Hilbert
Freitagmorgen in Pesterwitz. Auf dem Kastanienweg in der sogenannten „Beamtensiedlung“ rollt das blaue Alba-Müllfahrzeug heran. Beifahrer René Sambill aus Mohorn hängt die volle Tonne in die Halterung. Binnen von Sekunden ist sie im Schlund des „Rotopress“ verschwunden, wo der Müll von einer Schaufel verdichtet wird. Ein kurzes Zeichen zu Kraftfahrer Uwe Dietrich aus Dipps – und es geht weiter. Fast im Minutentakt werden die nächsten Tonnen auf diese Weise entleert.
Im Januar dieses Jahres hatte Alba die Müllentsorgung im Weißeritzkreis übernommen. Nicht ohne Wirbel. Schließlich fehlten in einigen Straßen die Tonnen, klappte die Abfuhr noch nicht reibungslos (siehe Schlagzeile). Klar mussten Uwe Dietrich und René Sambill erst einmal gucken, wo bei den für sie neuen Entsorgungstouren die Kübel stehen. „Mittlerweile kenne ich aber jede Straße und Gasse aus dem Effeff“, versichert Kraftfahrer Dietrich.
Morgens startet er seinen „Rotopress“ am Freitaler Alba-Betriebshof auf der Potschappler Straße. Dann geht es rund 100 Kilometer durch den Weißeritzkreis. Seine Touren führen ihn u.a. in seine Heimatstadt Dipps, nach Bärenfels, Rehefeld und Bannewitz. Dabei kommt ihm der Allradantrieb seines Fahrzeugs zugute. „Wenn Schnee liegt, ist der einwandfrei“, lobt der Kraftfahrer den Brummi.
Alba-Betriebsleiterin Simone Pönitzsch ist froh, dass sich die Müllabfuhr eingespielt hat. Allerdings räumt auch sie ein, dass es am Anfang Schwierigkeiten gab. Die seien vor allem der Tatsache geschuldet gewesen, dass dem Unternehmen die Zeit im Nacken saß. Immerhin hatte Alba erst Ende Oktober den Auftrag zur Müllentsorgung erhalten. Binnen von zwei Monaten mussten dann die Entsorgung organisiert und 65000Behälter aufgestellt werden.
Um dem Problem der an einigen Straßen fehlenden Behälter Herr zu werden, wurden Ende 2006 sogar zwei Sonderteams eingesetzt. „Alle Mitarbeiter haben damals ihr Bestes gegeben“, schätzt die Betriebsleiterin ein. Erhielt Alba anfangs noch täglich 15 bis 20 Reklamationen wegen vergessener Leerungen, so sind es jetzt ein bis zwei. Die deutlich gesunkene Zahl bestätigt auch der Zweckverband Abfallwirtschaft Oberes Elbtal. „Wenn wir die nächsten zwölf Monate so fahren wie das letzte halbe Jahr, dann sind wir zufrieden“, blickt die Alba-Managerin nach vorn. „Am Anfang haben wir Erfahrungen gesammelt. Jetzt wollen wir die Qualität stabil halten.“
Das hält Falk Kühn-Meisegeier für besonders wichtig. Der Geschäftsführer der Wohnungsgenossenschaft Dippoldiswalde hatte sich bis vor wenigen Wochen mit Problemen wegen nicht geleerter Mülltonnen herumzuschlagen. Manchmal hatten die Entsorger den Schlüssel der Müllanlage vergessen, manchmal gar die Leerung der Tonne. „Die Alba-Geschäftsleitung bemüht sich zwar sehr. Aber sie können ja nicht hinter jedem stehen“, sagt der Genossenschaftschef. Schon drei Mal sei der Leiter des Alba-Fuhrparks, Eberhard Becker, bei ihm gewesen. „Ich hoffe, dass es jetzt klappt.“
Kühn-Meisegeiers Geschäftsführer-Kollege Uwe Rumberg von der Wohnungsgesellschaft Freital ist hingegen zufrieden. „Bei einem Entsorgerwechsel war uns klar, dass es Anfangsprobleme gibt. Mittlerweile hat es sich aber gut eingespielt. Ich bin zufrieden.“