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Johanniter ziehen aus

Still und heimlich hat das Krankenhaus Heidenau den Besitzer gewechselt. Seine Zukunft bleibt weiter unklar

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Von Martin Busche

„Der Abschied tut schon weh“, gibt Georg Menzel, Geschäftsführer der Johanniter unumwunden zu. Sein Orden hat Ende Mai das Krankenhaus Heidenau der Rhön-Klinik übergeben. Zumindest inoffiziell. Die offizielle Übernahme steht noch bevor, wird aber nicht groß gefeiert.

Für die Johanniter ist die Übergabe des Krankenhauses ein schwerer Schlag. „Wir gehen zwar nicht unter“, so Menzel, „immerhin ist der Orden in ganz Deutschland tätig“. Das Haus hätten sie aber dennoch gern behalten. Schließlich mache es einen Unterschied, ob ein Krankhaus kommerziell betrieben werde, oder aus sozial Gründen gehalten wird. Das hätten auch Zuschriften von Heidenauern bewiesen, die den Auszug des Ordens bedauern.

Die Zukunft des Hauses steht weiterhin in den Sternen. „Es laufen Gespräche mit dem zuständigen Ministerium in Dresden“, verrät der Geschäftsführer. Und ist recht optimistisch. „Möglicherweise sind wir bald wieder mit einem Projekt aus dem medizinischem Bereich m Spiel“, hofft er.

Dabei könnte es sich, nach SZ-Informationen, um eine Geriatrie-Klinik handeln. Dafür macht sich derzeit die Seniorenvertretung des Landratsamtes stark. Ihr bevorzugter Standort wäre die Heidenauer Klinik.

Auch der Johanniter Menzel kann sich das gut in Heidenau vorstellen und bestätigt entsprechende Gespräche mit den Ministerien. „Entschieden ist aber nichts“, betont er.

Auch das Personal im Krankenhaus hat wenig Grund zur Freude. Die Rhön-Kliniken kommen mit weit weniger Mitarbeitern aus, als der sozial engagierte Johanniter-Orden. Das Zitterspiel um die Arbeitsplätze geht deshalb vorerst weiter.

Eigentlich sollten die Johanniter ein neues linkselbisches Krankenhaus im Landkreis errichten. Der Kreistag hatte im November 2 000 bereits die Entscheidung gefällt. Der Verkauf scheiterte an fehlenden Eigenmitteln des Ordens.