Aus palästinensischen Wohngebieten heraus fliegen Raketen in israelische Städte. Wenig später schlägt Israel zurück, trifft dabei oft unschuldige Zivilisten. Seit vielen Jahren läuft ein asymmetrischer Krieg dessen Fernsehbilder sich gegen Israel richten. Man fragt sich: Was geht hinter den Kulissen vor?
Fakt ist: Die Mehrheit der Uno-Staaten erkannte den am 14. Mai 1948 auf britischem Mandatsgebiet ausgerufenen Staat Israel an. Bereits 24 Stunden später erklärte ihm die Arabische Liga den Krieg. Israels Existenz war zutiefst gefährdet. Gerade noch war die Erschütterung über das Ausmaß des Holocausts durch die Welt gegangen, der ein Drittel der jüdischen Weltbevölkerung ausgelöschte. Heute erklären viele islamische Machthaber: Auch dieser Krieg geht nicht um Land. Äußerungen lassen ahnen: Für Israelis geht es ums nackte Recht hier zu existieren.
Angst nährt die „kriegerischen Falken“ beider Seiten. Der Landstrich um den Gaza-Streifen kommt nicht mehr zur Ruhe. Mehr noch: Er ist inzwischen zum Spaltklotz für die Welt geworden. Denn die internationale Position zum israelischen Existenzkampf weicht angesichts blutiger Fernsehbilder immer weiter auf. Der deutsche Journalist Rainer Schmidt erlebt das immer wieder. Seit 1991 lebt er in Israel. Am Mittwochabend vermittelte er im Radeberger Gemeindehaus der evangelischen Kirche seine Erlebnisse zu diesem Konflikt. Er erläuterte geschichtliche und auch biblische Sichtweisen auf die Zusammenhänge. Darüber hinaus macht er auf begründete Zukunftsängste des israelischen Volkes aufmerksam. So bekamen die Zuhörer eine Ahnung von der tiefschichtigen Psychologie dieses Konfliktes. Es wurde deutlich: Nur wer auch die unbequemen Seiten dieser Wahrheit zur Kenntnis nehmen will, ist in der Lage einen Schlüssel zu dauerhaftem Frieden zu finden. Die verfahrene Situation im Irak verschärft alles noch. Angesichts des Waffenarsenals welches das bedrohte Israel aufbauen musste, ist nun auch im israelfeindlichen Iran eine bedrohliche Bewaffnung angehäuft worden. Dieser Konflikt bedroht nicht nur den Nahen Osten...
Mit der Zeit werden die Völker einbezogen. Fernsehbilder wirken auf unser Gefühl. Man fragt: Reagiert Israel in seinem Existenzkampf angemessen? „Land gegen Frieden“, war der bisherige Weg richtig? Die letzten Wahlen in Israel deuten andere Entwicklungen an, „Vergessen wir nicht: Israel war zur Anerkennung der international geforderten Zweistaatlichkeit bereit. Oft war man schon auf gutem Wege. Doch die Räumung israelischer Siedlungen hat letztlich zu noch mehr Blutvergießen geführt.“, macht Rainer Schmidt deutlich. (BG)