Von Jan Lange
Erna Demuth ist wirklich froh, dass sie ihren Manfred hat. „Einen besseren Mann kann ich mir nicht wünschen“, sagt die 84-Jährige, die in der Nähe von Großenhain geboren wurde und im Alter von vier Jahren nach Großhennersdorf kam, wo sie bei ihrer ältesten Schwester aufwuchs. Kennengelernt hatten sich die beiden 1948. „Es war bei einem Besuch im Kino“, erinnert sich Manfred Demuth. Er übernachtete an jenem Abend bei der Familie seiner späteren Ehefrau – weil im Niederdorf Auswärtige herumschossen und der Weg nach Hause zu gefährlich war.
Daraus entwickelte sich schließlich eine Liebe, die auch nach 60Ehejahren immer noch Bestand hat. „Wir konnten uns immer aufeinander verlassen, es gab nie Streitereien“, sieht Erna Demuth den Grund für die lange Ehe. An die Hochzeit am Ostersonnabend 1949 (17. April) erinnert sich die Großhennersdorferin noch gut. Nach dem Standesamt ging es weiter in die Kirche, wo das Brautpaar von einer riesigen Traube Menschen begrüßt wurde. „Unsere Familien waren sehr bekannt im Ort“, sagt die heute 84-Jährige. Manfred Demuths Vater bewirtschaftete einen Bauernhof, auf dem nach der Hochzeit auch Erna Demuth mithalf. Ihr Mann arbeitete derweil 13 Jahre als Heizer im Kraftwerk Hirschfelde, wechselte danach in die Großhennersdorfer LPG und später in die Robur-Werke.
Fünf Monate nach der Hochzeit wurde ihre erste Tochter Bärbel geboren, 1952 folgte Sohn Dietmar und 1957 die zweite Tochter Karin. Zusammen konnten sie am Freitag die diamantene Hochzeit feiern – leider nicht zu Hause. Denn Erna Demuth liegt seit einigen Wochen im Zittauer Krankenhaus. Ihr Wunsch für die kommenden Jahre ist deshalb vor allem Gesundheit.