SZ +
Merken

Jugend forscht 2005 – aber nicht überall

Wettbewerb. In Radebergsind am Freitag Bautzenund Bischofswerda gut vertreten. Kamenz undHoyerswerda fehlen da.

Teilen
Folgen

Von Frank Oehl

Zum 40. Mal findet der bundesweite Wettstreit „Jugend forscht“ statt. In der Jubiläumsauflage hat das Humboldtgymnasium in Radeberg wieder eine Vorreiterrolle inne. Chemielehrer Claas Riedel organisiert hier mit vielen Helfern den am Freitag stattfindenden Regionalwettbewerb. Ab Donnerstag werden die Stände aufgebaut, bisher sind 31 Projekte vorgesehen. Den besten von ihnen winkt die Delegierung zum Landeswettbewerb, der im Mai in Dresden stattfindet. „In sieben Sparten kann man sich qualifizieren“, so der 38-jährige Hauptorganisator. Und natürlich drückt Claas Riedel auch den Bewerbern aus dem Landkreis die Daumen. Allerdings: Die Jury nimmt’s genau! Die Teilnehmer mussten sich schriftlich bewerben, können Freitagvormittag ihr Experiment oder ihr Modell vorführen und müssen es danach in einem 15-minütigen Gespräch verteidigen. „Die Anforderungen sind hoch.“ Umso erfreulicher, dass auch Humboldt-Gymnasiasten in den Sparten Mathematik und Chemie gemeldet haben. Der 18-jährige Lukas Branne wird die „Entwicklung einer Delphi-Komponente zur Simulation eines mathematischen Pendels“ vorstellen, während Stefan Aurich sich mit dem „Schwermetallgehalt im Organismus von Elbfischen“ beschäftigt hat. Das Spektrum reicht also von den Grundlagen wissenschaftlicher Betrachtung bis hin zu ihrer unmittelbaren Nutzbarkeit. Und die jungen Forscher aus dem Landkreis hatten sich zuletzt schon manche Meriten verdient. Vor einigen Jahren kam im Fachgebiet Physik sogar der Bundessieger aus dem Humboldtgymnasium, und die Kamenzer Markus Tuppatsch und Marco Schäfer vom Lessinggymnasium holten 2002 einen Regionalsieg.

Letzteres kann 2005 nicht wiederholt werden. Kamenzer (wie auch Großröhrsdorfer und Hoyerswerdaer) Gymnasiasten sind diesmal nicht vertreten. Dafür machen Bautzner und Bischofswerdaer aktiv mit. „Das hängt von den Betreuern ab. Zumeist kommen die Jugendlichen ja nicht von allein auf die Projekt-Idee“, meint Riedel.

Bestätigen kann dies Olaf Böttcher aus Kamenz. Schon zweimal hat der Elektro-Fachhändler und begeisterte Hobby-Physiker junge Leute von Lessings betreut. Soeben hat er ein Team von Zehnt- und Elftklässlern unter seine Fittiche genommen. „Wir wollen einen Effekt der Sonnenenergie nachweisen und bauen jetzt gemeinsam ein Radio-Teleskop.“ Vielleicht fahren sie ja zum nächsten Regionalwettbewerb? Vielleicht nach Bautzen? „Wir würden den Wettbewerb auch gern dort durchführen, aber das ist alles eine Frage der Organisation“, meint Claas Riedel. Und eine der Entfernungen für die extra anreisenden Schülerinnen und Schüler.