Von Annett Kschieschan
Passen die Schuhe zum Kleid? Ob das Krawattebinden gleich klappt? Und welche Geschenke wird es wohl geben? Für die 14-Jährigen, die in den nächsten Wochen im Altkreis Kamenz Jugendweihe feiern, sind solche und ähnliche Fragen wohl die wichtigsten. Für ihre Eltern steht zuvor indes die grundlegende Frage: Soll der Nachwuchs überhaupt an der Jugendweihe teilnehmen? Sachsenweit geht die Zahl der Jugendweihlinge seit Jahren zurück. In der Region Kamenz ist dieser Trend bisher weniger deutlich. „Die Zahlen für 2009 liegen im selben Rahmen wie die vom Vorjahr“, sagt Rolf Liebig. Er ist beim Sächsischen Verband für Jugendarbeit und Jugendweihe für die Region Ostsachsen zuständig. In Kamenz werden am 2. Mai demnach 105 Mädchen und Jungen den symbolischen Schritt ins Erwachsenenleben gehen.
Viele Veranstaltungen
„Die Nachfrage von Seiten der Eltern und der jungen Leute selber ist nach wie vor gut. Natürlich spüren wir aber auch die Auswirkungen der gesunkenen Schülerzahlen“, so Rolf Liebig. Zum „Gesamtpaket Jugendweihe“ gehören bei dem Verband zahlreiche Veranstaltungen im Vorfeld der eigentlichen Feier. „Wir bieten immer eine Fahrt ins ehemalige Konzentrationslager Buchenwald an, waren auch schon auf der Jugendmesse You in Berlin und im Tropical-Island in Brandenburg“, zählt Rolf Liebig auf. Jeder Jugendliche kann selbst entscheiden, an welcher Veranstaltung er teilnehmen möchte.
Vorurteile gegenüber der Jugendweihe gäbe es heute kaum noch. „Wir spüren in unserer Arbeit keine Ablehnung nach dem Motto: ’Die Jugendweihe ist ja ein Relikt aus DDR-Zeiten“, so Rolf Liebig.
Eigenregie in Großröhrsdorf
Als Fest für die ganze Familie sieht man die Jugendweihe auch in Großröhrsdorf an. Es gibt 2009 deutlich mehr Jugendweihe-Teilnehmer als im vergangenen Jahr. „Mit 70 Anmeldungen sind wir sehr zufrieden“, sagt Torsten Gnauck vom Kulturhaus der Rödertalstadt. Seit mehreren Jahren schon organisiert die Einrichtung die Jugendweihefeiern in Eigenregie. „Das tun wir gern, weil die Jugendweihe in der Region etabliert und für viele Familien ein wichtiges Fest ist“, sagt Torsten Gnauck. Organisiert wird ein Bühnenprogramm. Die Festrede übernimmt in diesem Jahr Katrin Prescher, die Bürgermeisterin der Gemeinde Bretnig-Hauswalde.Auf ein Wort
Jugendweihe im Kulturhaus Großröhrsdorf am 25. April ab 13.30 Uhr, am 2. Mai im Hotel Stadt Dresden in Kamenz ab 11 Uhr