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Jugendzentrum muss warten

Eigentlich war die große Eröffnungsfeier für Mitte Mai geplant. Dann aber kam Corona. An große Feiern ist bis heute nicht zu denken.

Von Ingo Kramer
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Christian Thomas vom Verein Second Attempt sitzt vor dem künftigen Jugendzentrum auf dem Gelände des früheren Waggonbau-Werkes I.
Christian Thomas vom Verein Second Attempt sitzt vor dem künftigen Jugendzentrum auf dem Gelände des früheren Waggonbau-Werkes I. © Nikolai Schmidt

Der Termin hatte sich einige Male verschoben, doch vor der Corona-Krise hieß es: Mitte Mai eröffnet das neue Zentrum für Jugend und Soziokultur auf dem Gelände des früheren Waggonbau-Werkes I. Betreiben  wird es der Verein Second Attempt, der bisher in der angrenzenden Rabryka zu finden ist. Geschäftsführer Christian Thomas (29) erzählt hier, was seither passiert ist:

"Bei uns ist niemand in Kurzarbeit gegangen, aber wir haben alle Überstunden abgebaut. Ich habe mich zwei Monate lang eigentlich nur um Verwaltung und Konzeptentwicklung gekümmert. Wir haben Aufgaben erledigt, die liegengeblieben waren, aber auch schon Konzepte für nächstes Jahr entwickelt, was eigentlich später drangewesen wäre.

Bauarbeiten sind fast abgeschlossen

Die Bauarbeiten im neuen Zentrum gingen meines Wissens die ganze Zeit über weiter, es gab auch jeden Dienstag eine Bauberatung. Allerdings soll es in der Corona-Zeit Probleme wegen Lieferschwierigkeiten gegeben haben und auch, weil ein Teil der polnischen Mitarbeiter weggefallen ist. Jetzt sind die Arbeiten fast abgeschlossen, bis auf das Außengelände und die Parkplätze. Wir sind gerade in Vertragsverhandlungen mit der Stadt für einen Konzessionsvertrag. Je nachdem, wie lange das dauert, bekommen wir früher oder später die Schlüssel und können einziehen.

Es sind aber nicht alle Räume fertig. Die Büroetage oben zum Beispiel ist noch nicht ausgebaut, dort gibt es auch noch keinen Strom. Für viele Räume ist unsere Eigenleistung gefragt, etwa beim Malern, beim Bühnenpodestbau oder beim Herstellen von Mobiliar. Das war von vornherein so geplant, und ich finde es auch gut, wenn wir Gestaltungsfreiheit haben. Leider haben wir wegen Corona seit März ungefähr 10.000 Euro Einnahme-Ausfall. Dieses Geld fehlt jetzt für den Ausbau. 

Möbelbau geschieht in Workshops

Möbel für das Zentrum bauen wollen wir in Workshops mit Jugendlichen. Workshops werden zu den ersten Dingen gehören, die wir unter Corona-Bedingungen im neuen Zentrum umsetzen können, außerdem sicher unser Reparaturcafé, die Proben unserer Improtheatergruppe sowie Treffen der Projektgruppen. Ich persönlich hoffe, dass wir im Juni umziehen und ab Juli schrittweise das Programm aufnehmen können. Mal sehen, ob das funktioniert. Die große Eröffnungsfeier mussten wir aber  auf Grund von Corona um unbestimmte Zeit verschieben. Bei anderthalb Metern Abstand reduziert sich die Besucherkapazität des Zentrums natürlich erheblich. Wir müssen schauen, wie viele Leute da jetzt überhaupt reinpassen. Ein Hygiene-Konzept haben wir schon beantragt."

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