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Junge Bischofswerdaerin hilft neuen Menschen auf die Welt

Vor ihrem Start ins Berufsleben gönnte sich Juliane Grohmann in dieser Woche eine Auszeit auf der Ferieninsel Mallorca.

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Die frisch gebackene Hebamme aus Bischofswerda gönnte sich nach ihren erfolgreichen Abschlussprüfungen sieben Tage Auszeit in Deutschlands „17. Bundesland“ – Mallorca.

Dafür musste sogar ausnahmsweise ihr Freund zurück stecken.

„Ich habe meine Ausbildung mit einem Einserdurchschnitt abgeschlossen und wollte nach dem ganzen Stress mal richtig schön Urlaub machen. Außerdem wollten eine Freundin und ich unbedingt nochmal zusammen wegfliegen, bevor der Ernst des Lebens losgeht. Unsere beiden Freunde haben wir dafür nochmal zuhause gelassen. Mit denen fährt man ja noch oft genug in den Urlaub.“

Das heißt dann wohl Sangria und Ballermann?

„Mallorca ist viel mehr als das. Wir waren in einem kleineren Ort und haben von dort aus mit einem Mietauto die Insel erkundet. Die Landschaft und die vielen Buchten sind so schön. Und ich konnte mich auf den Serpentinenstraßen mal richtig austoben, da ich ja sehr gern Auto fahre. Trotz unseres weiblichen Orientierungsinns haben wir uns erstaunlicherweise auch nie verfahren. Sangria gabs im Urlaub natürlich trotzdem ab und zu.“

Ab September wird die 22-Jährige dann als Hebamme im Bautzener Krankenhaus arbeiten.

„Ich freue mich, dass die Übernahme nach meiner Ausbildung geklappt hat und ich direkt Berufserfahrung sammeln kann. Aufgeregt bin ich aber auch. Es kommt schließlich viel Verantwortung auf mich zu, wenn ich nun auf einmal ganz alleine Kindern auf die Welt helfen werde. Vorher war ja immer jemand dabei. Aber ich fühle mich gut vorbereitet. Am Bautzner Krankenhaus gefällt mir vor allem, dass dort noch eine sehr familiäre Atmosphäre herrscht. So kann man sich bewusst Zeit für die Frauen und deren Bedürfnisse nehmen.“

Für Juliane gibt es keine berufliche Alternative.

„Am Anfang wollte ich die Lehre vor allem wegen den Babys machen. Es ist schon etwas Besonderes fast jeden Tag neuen Menschen auf die Welt zu helfen. Heute liebe ich vor allem die Arbeit mit den Müttern. Ich habe mit der Zeit auch gemerkt, wie wenig meine Freundinnen eigentlich über die Geburt wussten. Ich glaube mit manchen Erfahrungsberichten habe ich denen ganz schön Angst eingejagt.“

Sie selbst sieht das ganz locker...

„Ich werde oft gefragt, ob man bei dem Beruf noch Lust hat, selber Kinder zu bekommen. Aber das ist überhaupt kein Thema. Die negativen Eindrücke vergessen die Frauen meist ganz schnell, wenn das Kind erst mal auf der Welt ist.“

Ohne Frage ist es ihr Traumjob, auch wenn es für Hebammen immer schwerer auf dem Arbeitsmarkt wird.

„„Später würde ich gerne nebenbei als selbstständige Hebamme in der Geburtsvorbereitung und Nachsorge arbeiten. Für komplett außerklinische Geburten werden die Versicherungen für freie Hebammen leider immer teurer. Umso besser, dass ich in nächster Zeit erst mal meinen Job sicher habe und Erfahrungen sammeln kann.“