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Junge Leute setzen sich in Bild und Text mit Toleranz und Demokratie auseinander

Die besten Beiträge sindab Sonnabend in einer Ausstellung zu sehen. Gleichzeitig findet eine Freizeitmesse statt.

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Von Carmen Schumann

Josephine Hänsch, Zweitklässlerin aus Neukirch malte ein Bild von sich und ihrer Freundin Melanie und schreibt dazu: Wir spielen oft zusammen. Meine Freundin ist behindert, sie hat das Down-Syndrom“. Sebastian Neumann von der evangelischen Mittelschule Gaußig setzt sich ernsthaft und kritisch mit der inzwischen verbotenen NPD-Schülerzeitung „perplex“ auseinander. Neben 18 anderen Schülerarbeiten sind diese Meinungsäußerungen in dem Kalender enthalten, den alle Schüler der fünften bis zehnten Klassen aus dem Oberland zum Schuljahresbeginn erhielten. Vor anderthalb Jahren waren die Jugendlichen aufgefordert worden, sich im Rahmen eines Wettbewerbes Gedanken zum Thema „Vielfalt, Demokratie und Toleranz“ zu machen.

45 Einsendungen

„Uns erreichten 45 Einsendungen, und zwar Text- und Bildbeiträge, die sich mit diesen doch sehr abstrakten Themen auseinander setzten“, berichtet Candy Irmsch vom Jugendverein Valtenbergwichtel Neukirch. Die besten Arbeiten sind nun im Kalender zu finden. Da aber auch die anderen Einsendungen nicht in der Schublade verstauben sollten, entstand die Idee, sie auf einer Wanderausstellung zu zeigen. Diese wird nun am Sonnabend im Wilthener Rathauses eröffnet. Eingeladen dazu sind alle Autoren, deren Eltern und Lehrer, die Bürgermeister aller Oberland-Orte sowie alle, die sich für Jugendarbeit interessieren.

Neben der Wanderausstellung wird auf Schautafeln auch über zahlreiche Projekte und Aktionen von weltlichen und kirchlichen Vereinen und Initiativen informiert. Außerdem präsentiert sich die „Verantwortungsgemeinschaft für Kinder- und Jugendarbeit im Sozialraum Oberland“. Hinter dieser sperrigen Bezeichnung verbirgt sich ein loses Bündnis all jener Akteure des Oberlandes, die sich um junge Leute kümmern. Der Schülerkalender ist ein Produkt der Zusammenarbeit dieser Akteure.

Wie es im Faltblatt der Wanderausstellung heißt, hat es sich diese Verantwortungsgemeinschaft auf die Fahne geschrieben, jenseits vom „Kirchturmdenken“ eine Zusammenarbeit im Oberland zu befördern und sich über aktuelle Probleme auszutauschen.

„Da wir im Rahmen der Ausstellungseröffnung auch einen Überblick über Freizeitangebote geben und Leute miteinander ins Gespräch bringen wollen, haben wir der Veranstaltung den Titel Freizeitmesse gegeben“, sagt Candy Irmsch. Denn informiert werde auch bereits jetzt über Angebote in den Sommerferien. Diese reichen vom Skatercamp in Wilthen über Sommercamps in Wehrsdorf und Schönbrunn bis hin zu Fahrradtouren und einem Deutsch-Tschechischen Jugendlager. Die Wanderausstellung wird in fast allen größeren Oberlandorten und in Bautzen bis Ende August zu sehen sein. Die nächste Station ist die Gemeindeverwaltung Neukirch, wo sie vom 2. bis 6. März aufgebaut ist.

Die Ausstellungseröffnung findet am Sonnabend um 10 Uhr im Rathaussaal Wilthen statt.