SZ +
Merken

Jurk fordert Bank für Erba Lautex

Dresden/Neugersdorf. Der von Schließung bedrohte Textilhersteller Neue Erba Lautex GmbH (NEL/Neugersdorf) braucht für seinen Erhalt zwingend eine Hausbank. „Ich bin jederzeit bereit, ein Fortführungsmodell in Brüssel vorzutragen und eventuelle Bedenken dort auszuräumen.

Teilen
Folgen

Dresden/Neugersdorf. Der von Schließung bedrohte Textilhersteller Neue Erba Lautex GmbH (NEL/Neugersdorf) braucht für seinen Erhalt zwingend eine Hausbank. „Ich bin jederzeit bereit, ein Fortführungsmodell in Brüssel vorzutragen und eventuelle Bedenken dort auszuräumen. Es muss aber eine Bedingung erfüllt sein. Eine Bank erklärt sich klar bereit, das Konzept zu begleiten und die Rolle der Hausbank zu übernehmen“, sagte Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) am Freitag im Landtag. NEL steht wegen Rückzahlungsforderungen der EU vor dem Aus.

„Ein Konzept, das zum überwiegenden Teil auf staatlichen Fördermitteln beruht und kein klares privatwirtschaftliches Engagement erkennen lässt, hat auf Dauer am Markt keine Chancen“, sagte Jurk. Privatisierungen würden nur dann gelingen, wenn ein ausreichend starker Investor und eine überzeugte Hausbank gemeinsam eine Lösung suchen. Die PDS-Abgeordnete Bettina Simon erklärte sich im Landtag spontan bereit, bei der Suche nach einer Hausbank zu helfen.

Laut Jurk wurde bislang kein Käufer für das weltweit ausgeschriebene Unternehmen gefunden. Nach Gewerkschaftsangaben enden die Arbeitsverhältnisse der 220 Mitarbeiter Ende Juni. NEL war 2000 aus der insolventen Vorgängerin Erba Lautex gegründet worden. Eine „Rettungsbeihilfe“ von 4,6 Millionen Euro sollte helfen, in Ruhe nach einem Investor zu suchen. Die EU definierte jedoch die NEL und die alte Erba als eine juristische Person und forderte die Beihilfe deshalb zurück. NEL gehört zu den größten Textilbetrieben in Ostsachsen und fertigt hochwertige Hemden- und Blusenstoffe. (dpa)