Abgeerntete Gemüsebeete brauchen über den Winter einen Schutz. Der umweltbewusste Kleingärtner weiß, dass Gründüngungspflanzen bei rechtzeitiger Aussaat die im Boden vorhandenen Nährstoffe „konservieren“, den Boden vor Austrocknung schützen und die Bodenlebewesen durch reichlich Nahrung auch im Herbst und Winter erfreuen.
Lupine, Bienenfreund (auch Phazelia und Büschelschön genannt), Senf oder Ölrettich sind solche Gründüngungspflanzen. Bei Senf und Ölrettich ist allerdings zu beachten, dass sie zur Familie der Kreuzblütler gehören und wegen der Kohlhernie-Gefahr keinesfalls dort gesät, wo später Kohl ausgepflanzt werden soll.
Haben diese Pflanzen bis zum Winter eine schützende Decke gebildet, stellt sich nach dem ersten Frost die Frage, ob man die abgestorbenen Pflanzen noch vor dem Winter eingraben, abräumen oder liegen lassen sollte. Tipp: Gründüngungspflanzen als Schutzschicht bis zum Frühjahr auf den Beeten belassen. Erst dann werden sie entweder leicht eingearbeitet oder dort, wo ein feinkrümeliges Saatbeet erforderlich ist, abgeräumt und kompostiert.
Immer kommt die Frage, ob die Beete umgegraben werden sollten. Mein Rat: Leichte, sandige Böden werden weder im Herbst noch im Frühjahr umgegraben! Diese Maßnahme würde die dünne Humusschicht schädigen und zusätzlich für Austrocknung sorgen. Solche Böden werden im Frühjahr nur mit dem Gruber oder oberflächlich mit dem Sauzahn gelockert.
Ausgesprochen schwere, lehmige Böden, die stark verdichtet sind, können gegebenenfalls schon im Herbst spatentief umgegraben werden. Der Winterfrost kann dann die groben Bodenschollen sprengen (Frostgare) – es entsteht eine gute Krümelstruktur.
Kompost sollte im Spätherbst nur oberflächlich ausgebracht und keinesfalls eingearbeitet werden, weil sonst die Nährstoffe, die im Herbst noch durch die Bodenlebewesen freigesetzt werden, durch Auswaschung gefährdet sind. Im Frühjahr kann er dann eingearbeitet werden. Stallmist kann im Herbst mit eingearbeitet werden, sollte aber abgelagert sein.
Durch den Frost werden empfindliche Kulturen nun überbaut oder geerntet. Das Gemüse muss aber erste richtig ausreifen, bei einigen Sorten ist leichter Frost sogar von Vorteil. Auch die Obstbäume können jetzt gepflanzt werden. Beachtet werden müssen u.a. Fruchtfolge und Pflanzabstände. Der Pflanzschnitt wird erst im Frühjahr durchgeführt.
Die Rasenflächen werden nun öfters abgeharkt, das Fallobst wird aufgelesen, und zur besseren Durchlüftung sollte auch noch vertikutiert werden. Tipp: Vorher noch den Rasen mähen. Bei stark vermoosten Rasenflächen kann schon gekalkt werden. Baumscheiben sind nun sauber zu halten. Die Mulchschicht wird entfernt, damit keine Mäuse angezogen werden.
Mit Krokussen, Tulpen, Ranunkeln und Narzissen – in Tonschalen, Weidenkörben oder auch ausgedienten Suppenterrinen angepflanzt – können den Frühling bereits vorab ins Heim holen. Tipp: Die Blumen nach dem Verblühen ins Freie setzen.