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Bonn - Kai-Uwe Ricke (41) ist seit Donnerstag der neue Mann an der Spitze der Deutschen Telekom als Nachfolger von Ex- Vorstandschef Ron Sommer. Schon Rickes Vater Helmut hatte von 1989 bis 1994 die Geschicke bei Europas größtem Telekommunikationskonzern gelenkt.
Sommer holte Ricke junior im Mai 2001 in den Vorstand. Dort legte der Handy-Experte eine Blitzkarriere hin: Schnell stieg er zum Vorstandschef der Mobilfunkholding T-Mobile International AG auf. Zuständig war Ricke zuletzt im Telekom-Vorstand auch für das Online- Geschäft.
Der 1,90 Meter große Hanseat ist wegen seines kooperativen Führungsstils bei den Mitarbeitern beliebt und oft zu Scherzen aufgelegt. Wie sein Vorbild Sommer gilt er als Arbeitstier. Kritiker halten ihm vor, dass die Kosten für die von ihm miteingefädelte Übernahme des US-amerikanischen Mobilfunkanbieters VoiceStream aus dem Ruder liefen. Ricke, Absolvent der European Business School (Schloss Reichartshausen), tritt ein schweres Erbe antreten. Der Abbau der drückenden Schuldenlast hat oberste Priorität. Nur so kann der neue Telekom-Chef das Vertrauen von Investoren und Kleinanlegern in die T- Aktie zurückgewinnen. Ricke ist verheiratet und hat zwei Kinder.