Von Kathrin Schade und Ines Klotz
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Es war die Woche der Bürgermeistergeburtstage. Eingeläutet hat diese Barbara Hoffmann, Verwaltungschefin der Gemeinde Nauwalde. „Da am Montag Feiertag war, konnten wir ganz in Familie in den 22. April hineinfeiern“, so die frisch gebackene 49-Jährige. Die Geburtstagskuchen hatte die Spansbergerin tags zuvor selbst gebacken. Ananastorte, Apfelkuchen und der beliebte Herrenkuchen beispielsweise. Aber schon ab Vormittag sei er alle gewesen, da die Schar der Gratulanten enorm war, die sich ihren selbst gebackenen Kuchen schmecken ließen, erzählte Barbara Hoffmann. Doch kein Problem, sorgte sie beim Bäcker sofort für Nachschub.
seinen 51. Geburtstag feierte am 23. April ihr Amtskollege Lothar Herklotz. Im Frauenhainer Rathaus war ein reges Kommen und Gehen. Es „regnete“ Blumen und Geschenke. Viele Glückwünsche an den Jubilar kamen auch per Telefon. Den Nachmittag verbrachte Lothar Herklotz ganz in Familie. Eltern, Schwiegereltern, Kinder (25 und 30 Jahre alt) sowie sein Enkel (wird im Juni drei Jahre) verwöhnten ihn bei schönem Frühlingswetter im Garten. Lebensgefährtin Kerstin Tröger tischte dort ebenfalls selbst gebackenen Kuchen auf: Quarktorte, Schwarzwälderkirschtorte sowie Gelee- und Streuselkuchen. „Erst am 15. April haben wir alle gemütlich zusammengesessen. Da war Tochter Manja der Mittelpunkt. Allerdings feierte sie ihren 18. Geburtstag“, verrät Lothar Herklotz. Den habe er ja bereits schon lange hinter sich.
Dritter im Bunde der Jubilare ist Hannes Clauß, Bürgermeister der Gemeinde Wülknitz. Er feiert am 26. April seinen 43. Geburtstag. Als wir am Freitag Ehefrau Andrea nach seinem Lieblingskuchen befragten, war sie gerade beim Teigkneten, hatte also alle Hände voll zu tun. Klar, dass auch Claußens Küche für Stunden zur Backstube wurde. Für Mohnkuchen schwärme ihr Hannes, verrät sie letztlich. Am Geburtstag selbst sei der Jubilar Hahn im Körbchen, brauche keinen Finger zu rühren. Denn Tochter Ariane (16), Sohn Jonathan (12) und Andrea managen die Feier. Diese findet mit Freunden bei schönem Wetter auf der Terrasse statt. Abends wird der Grill angeschmissen.
Familie Wachs aus Gröditz/ Ortsteil Reppis züchtet lebende Rasenmäher. Sie wiegen zwischen 30 und 40 Kilogramm, sind robust und anspruchslos in der Pflege, aber verrückt nach Erbsen, Eicheln und Kirschkernen. Sie brauchen statt Strom oder Benzin nur Wasser und eine saftige Weide zum Funktionieren und im Winter einen Stall. Außerdem sind sie gar drollig anzuschauen, wollen gern gestreichelt werden und bocken ganz selten. Wenn sie genug Gras gefressen haben, können sie sogar ganz umweltfreundlich „entsorgt“ werden. Ihr Fleisch soll laut Züchter und Halter hervorragend schmecken. Wer jetzt an eines der dickfelligen weißen Hausschafe denkt, liegt völlig falsch. Die Rede ist von kleinen braun-schwarzen, kurzschwänzigen Kamerunschafen aus Westafrika. „Die Tiere werden inzwischen immer beliebter, weil sie Haarschafe sind, die man nicht scheren muss. Für die Wolle der normalen Hausschafe bekommt man heute oft weniger, als der Schafscherer kostet“, erklärt Wolfgang Wachs. „Auch in der Landwirtschaft muss man wirtschaftlich denken“, ergänzt Ehefrau Silke. „Die Tiere verwerten alles anfallende Grünfutter, bringen Fleisch und durch den Verkauf von Jungtieren Gewinn.“ Seit mehr als fünf Jahren züchtet die Familie die dunklen Kamerunschafe. Wolfgang Wachs tauschte die pflegeleichten Schafe gegen die Rinder im Stall der elterlichen Landwirtschaft. Seitdem weiden die Tiere auf den Wiesen, allerdings weit weniger arbeitsintensiv für den Landwirt. Zweimal im Jahr ist saisonal Lammzeit, meist zum Winterende und im Spätsommer. Zurzeit nennen sie 20 reinrassige Tiere ihr Eigen, alles hornlose Mutterschafe und ein Bock mit dem typischen schneckenförmigen Gehörn. „Am liebsten grasen sie am Radweg zwischen Gröditz und Nauwalde. Dabei springen sie schon mal wie die Rehe über den Elektrozaun, wenn sie meinen, dass das Gras draußen besser schmeckt. Sie sind aber auch sehr zutraulich. Mein Auto kennen sie ganz genau. Wenn ich sie umsetze, laufe ich einfach los, und sie kommen treu hinter mir her“, verrät der Züchter. Die drei Kinder der Familie gehen am liebsten zum Streicheln zu den Schafen. Dabei zupfen sie den Tieren, die sich gerade haaren, die alte Wolle ab. Klar, dass sie kein Fleisch essen mögen, wird wirklich mal eines der Schafe geschlachtet.