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Kapitän in einer Oase

Frühstück mit der Sekretärin. So beginnt meist der Tag von Volker Schmidtke. „Eigentlich esse ich morgens mit meiner Frau und mit meiner Tochter“, sagt der neue Geschäftsführer des Kulturpalastes und von Schloss Albrechtsberg.

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Von Ivette Wagner

Frühstück mit der Sekretärin. So beginnt meist der Tag von Volker Schmidtke. „Eigentlich esse ich morgens mit meiner Frau und mit meiner Tochter“, sagt der neue Geschäftsführer des Kulturpalastes und von Schloss Albrechtsberg. Doch die wohnen noch in Rostock, dem bisherigen Lebensmittelpunkt der Familie. Das soll sich ändern. Volker Schmidtke schaut sich in Dresden Wohnungen an. „Am liebsten würde ich in die Neustadt ziehen“, sagt er. „Das ist genial.“ Als Familienpapa wird er sich aber wohl eher für eine ruhigere Ecke entscheiden. Zum Frühstück geht er nun noch bequem von seiner Interimswohnung ins Blumenau auf der Louisenstraße.

Lange Schließung undenkbar

Und dort erzählt er auch über seinen neuen Job. „Im Kulturpalast liegen einige Dinge vor uns“, sagt er. Eine Sanierung ist notwendig, Brandschutzmaßnahmen müssen eingebaut werden. Eine lange Schließung des Hauses während der Arbeiten ist für ihn undenkbar. „Die Konzertveranstalter beispielsweise orientieren sich dann in der Umgebung, gehen nach Riesa oder Chemnitz.“ Wenn das passiere, sei Dresden einfach raus.

Nächstes Ziel: „Wir wollen, dass in den Kulturpalast wieder Leben einzieht.“ Das Kongressgeschehen im Haus ist in der letzten Zeit zurückgegangen. Da die meisten dieser Veranstaltungen oft schon zwei Jahre im Voraus geplant werden, fiel der Kulturpalast als Stätte lange aus. „Die Diskussion um den Abriss war das Problem.“ Werbung für den Kulturpalast sei also notwendig.

Als Nicht-Einheimischer hat der gebürtige Bremer einen Blick mit viel Abstand. Die Diskussionen um die Schönheit des Konzerthauses beschäftigen Volker Schmidtke nicht so sehr. „Ich finde das Gebäude nicht hässlich“, sagt er. „Es gibt viele Hallen, die sind auch nicht hübscher.“ Als Zeitzeugen sieht er das Gebäude auf der Wilsdruffer Straße, als Symbol für eine Epoche, die nun mal stattgefunden hat. „Wir bekommen nach dem Umbau ein schönes Haus“, sagt Volker Schmidtke. „Davon bin ich überzeugt.“ An der Akustik wird es Veränderungen geben. Schließlich sei die Philharmonie ein Aushängeschild der Stadt. „Dresden hat ein Leitbild, das viel mit Kultur zu tun hat. Dazu gehört auch ein Konzertsaal.“ Sicherlich wird er dann auch das ein oder andere musikalische Highlight dort erleben.

Highlights will Volker Schmidtke aber auch in seiner Freizeit setzen. „Ich glaube, ich fange hier wieder mit dem Skilaufen an“, sagt er. Tschechien ist vor der Tür, im Erzgebirge kann man auch den Berg hinunterrasen. Doch die große Liebe des Norddeutschen gehört dem Wassersport. An der Mecklenburger Seenplatte hat er ein Boot liegen. „In den letzten Jahren haben wir immer dort Urlaub gemacht.“ Ein herrliches Stückchen Land sei das, eine Oase.

Gemütlich soll das neue Heim der Familie werden. Dort will er dann auch für seine Frau kochen. „Ich habe meiner Mutter früher in der Küche oft über die Schulter geschaut“, sagt er. „Aber ich gehe auch sehr gern essen. “ Frühstück gibt es, wenn die Familie in Dresden ist, allerdings wieder zu Hause.