SZ +
Merken

Kaputter Gehweg: In Medingen packt jetzt die Jugend mit an

Jugendliche bringen derzeit den Weg von der Pappelallee zur Röder auf Vordermann. Sie haben eine besondere Botschaft.

Teilen
Folgen

Von Sebastian Kositz

Schaufel, Spitzhacke, Schubkarre. Sogar ein Presslufthammer kommt zum Einsatz. Was die Gemeinde über Jahre links liegen ließ, packt jetzt die Jugend an. Die Schüler und Lehrlinge zeigen vollen Einsatz, wollen in Medingen bis Ende des Monats einen etwa 30 Meter langen, völlig kaputten Abschnitt des Weges von der Pappelstraße hinab zur Röder auf Vordermann bringen. Ein Vorhaben, das die jungen Leute aus den Jugendclubs in Ottendorf, Medingen und Seifersdorf jetzt im Rahmen eines sachsenweiten Projekts stemmen.

In mühsamer Arbeit haben die Jugendlichen in den vergangenen Tagen die Asphaltflicken von dem Abschnitt gehackt und gehämmert. Die Bitumenfetzen müssen herunter, damit später neue Betonpflastersteine verlegt werden können. Mehrmals in der Woche treffen sich die jungen Leute, klotzen nach dem Unterricht oder der Lehre noch einmal zusätzlich ran. Doch die Akteure wollen nicht einfach nur den Weg erneuern. Zugleich möchten die Jugendlichen damit auch eine Botschaft transportieren. Denn auf dem Weg werden künftig auch verschiedene Werte-Begriffe zu lesen sein. Diese wollen die engagierten Jugendlichen mit Farbe auftragen.

Die Sächsische Jugendstiftung hatte vor wenigen Monaten ein Projekt zum Thema Werte ausgerufen. Etwa ein Dutzend Teams aus allen Teilen von Sachsen beteiligen sich daran. So auch die Jugendlichen aus den Jugendclubs in Ottendorf, Medingen, Radeberg und Seifersdorf. Die Erneuerung des Weges in Medingen ist aber nur ein Teil des Vorhabens. Die 14- bis 18-Jährigen drehen zudem auch einen Videofilm, für den sie unlängst Menschen im Rödertal zu ihren Wertevorstellungen befragt hatten. Auch Ottendorfs Bürgermeister Michael Langwald (parteilos) musste dazu schon Rede und Antwort stehen. Aus den von den befragten Menschen gegebenen Antworten werden übrigens auch die Werte-Begriffe herausgefiltert, die später auf dem Weg stehen werden. Außerdem haben die jungen Leute in Ottendorf einen Baum gepflanzt und bereiten eine kleine Wanderausstellung rund um das Thema Werte vor.

„Es ist unglaublich, wie engagiert die Jugendlichen zu Werke gehen, auch wenn es darum geht, für das Allgemeinwohl anzupacken. Das verdient besondere Wertschätzung“, sagt Sozialarbeiterin Grit Stellfeld, die die jungen Leute bei dem Projekt betreut. Ende des Monats werden die Jugendlichen in Dresden bei einem Treffen mit den anderen Teams ihren Film vorstellen – und hoffen, dann auch schon das fertige Teilstück des Weges als Ergebnis ihres Projektes mit präsentieren zu können.

Die Kosten für das benötigte Material decken die Jugendlichen teilweise aus einem Budget, das der Freistaat ihnen zur Verfügung gestellt hat. Das Land hatte 1 250 Euro für das Projekt der Rödertaler herausgerückt. Allerdings sind sie bei ihrem Vorhaben auch auf Unterstützung angewiesen. Bereits jetzt greift ihnen die Baufirma Heinz Lange unter die Arme. Weitere Unterstützer sind willkommen. „Kies, Betonpflastersteine oder einfach eine Kiste Getränke oder Verpflegung. Wir freuen uns über jede Spende“, sagt Robert Brückner, Leiter des Ottendorfer Jugendclubs. Wer die jungen Menschen unterstützen möchte, kann sich jederzeit beim Jugendclub in Ottendorf-Okrilla melden.

Kontakt Robert Brückner  035205 74125