SZ +
Merken

Karstadt sucht neuen Sanierer

Dresden. Der Warenhaus-Konzern hat die nächste Baustelle: Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen muss einen neuen Chef suchen. Anfang 2011 war Andrew Jennings als Sanierungsexperte angetreten, doch sein Vertrag läuft am Jahresende aus.

Teilen
Folgen

Dresden. Der Warenhaus-Konzern hat die nächste Baustelle: Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen muss einen neuen Chef suchen. Anfang 2011 war Andrew Jennings als Sanierungsexperte angetreten, doch sein Vertrag läuft am Jahresende aus. Das Unternehmen bestätigte gestern einen Bericht der „Bild am Sonntag“, demzufolge der Vertrag nicht verlängert wird. Die Firma wollte den Grund nicht nennen.

Jennings werde daran mitwirken, seinen Nachfolger zu finden, hieß es in der Karstadt-Mitteilung. Er werde bei Karstadt involviert bleiben. Berggruen hatte den international erfahrenen Handelsmanager als Sanierer nach Essen geholt. Laut Unternehmen sind Berggruen und das Management „über die Fortsetzung der Karstadt-Strategie in Harmonie miteinander“.

Eine Sprecherin der Gewerkschaft Verdi forderte eine „unverzügliche und umfassende“ Information im Betrieb und für die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat. Zuvor hatte es heftigen Streit gegeben, weil die Karstadt-Führung die jüngsten Tariflohn-Erhöhungen nicht mitmachen will. Eigentümer Berggruen hatte in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung vor wenigen Tagen gesagt: „Ich habe nicht gewusst, wie krank Karstadt nach 20 Jahren Missmanagement wirklich war.“

Wie die „Bild am Sonntag“ weiter berichtete, soll Karstadt über Zwischenfirmen einem Nicolas Berggruen Charitable Trust auf den British Virgin Islands gehören. Die Geschäftsanschrift des Trusts sei ein Briefkasten auf der Insel Tortola. Laut Zeitung bleiben im Ausland erwirtschaftete Erträge auf der Insel steuerfrei. (dpa)