Von Rolf Ullmann
Ein Brand weitab der nächsten Wasserentnahmestelle ist wohl für jeden Feuerwehrmann ein Albtraum. Doch der wurde in jüngster Zeit einige Male zur bitteren Realität. So erinnern sich viele Feuerwehrleute nur ungern an den Waldbrand nahe Steinölsa, als die Tanklöschfahrzeuge ununterbrochen zwischen Wasserentnahmestelle und Brandfläche hin- und herpendeln mussten.
Komplizierte Einsätze
besser zu packen
Seit dieser Woche ist nun die Lösung für einen solch komplizierten Einsatz da: Die Freiwillige Feuerwehr Gebelzig erhielt während eines kleinen Zeremoniells ein Löschfahrzeug vom Typ LF 16 für ihre künftigen Einsätze. Damit ist nun der 2. Katastrophenschutzzug für die Löschwasserversorgung im Niederschlesischen Oberlausitzkreis einsatzbereit. Der 1. Schutzzug steht bereits im Bereich Weißwasser zur Verfügung. Nun folgt die zweite derartige Einheit.
Diese besteht aus nahezu identischen Einsatzfahrzeugen LF 16 der Freiwilligen Feuerwehren Deschka-Zentendorf, Rothenburg, Ebersbach und seit Dienstag aus Gebelzig. Jedes dieser Fahrzeuge ist mit einem Gruppenführer und acht Feuerwehrleuten besetzt. Als Zugführer leitet der Nieskyer Stadtbrandmeister Steffen Block den Einsatz des Katastrophenschutzzuges. Neben der Möglichkeit, Schlauchlängen mit bisher nicht erreichter Länge einsetzen zu können, besteht der wichtigste Vorteil in der gleichwertigen Ausstattung aller Einsatzfahrzeuge. So sind die gegenseitige Unterstützung und der Austausch von Kameraden der einzelnen Wehren bei einem möglichen Einsatz jetzt wesentlich besser möglich.
Alle vier LF-16 wurden den Freiwilligen Feuerwehren ohne Eigenleistungen der Gemeinden und des Kreises vom Bund zur Verfügung gestellt. Immerhin repräsentiert dabei jedes Einsatzfahrzeug einen Wert von rund 230 000 Euro. Wie Hans Richter, der Leiter des Amtes für Katastrophenschutz im Niederschlesischen Oberlausitzkreis, hervorhob, wird mit der Indienststellung des 2. Schutzzuges die Schlagkraft der Feuerwehr im Landkreis weiter erhöht. Besonders bei der Bekämpfung von Waldbränden größeren Ausmaßes und beim Hochwasserschutz wird künftig der Schwerpunkt möglicher Einsätze liegen.
Technik mit
Verantwortung nutzen
An der feierlichen Übergabe des Einsatzfahrzeuges nahmen auch die Kameraden der anderen drei Wehren teil. Diese Begegnung sollte dazu beitragen, sich untereinander noch besser kennen zu lernen und Erfahrungen auszutauschen. Künftig wird es auch die eine oder andere gemeinsame Ausbildung geben. Denn schließlich muss bei einem eventuellen Einsatz jeder Handgriff beim Zusammenwirken sitzen. Landrat Bernd Lange äußerte sich zuversichtlich, dass die Aufgaben zum Schutz des Lebens und des Eigentums der Bürger von den Wehren auch künftig zuverlässig erfüllt werden. Zugleich rief er die Feuerwehrleute zum verantwortungsbewussten Umgang mit ihrer Technik und den materiellen Mitteln auf.