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„Katharina, wir vermissen dich“

Im Internet verabschieden sich Freunde von Sängerin Katharina H., die am Freitag getötet wurde. Die Polizei ermittelt gegen einen 34-Jährigen, doch der schweigt.

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Von Alexander Schneider

Warum musste Katharina H. sterben? Bang stellen Freunde und Fans von ihr Fragen wie diese. „Ich verstehe die Welt nicht mehr. Wie grausam kann ein Mensch sein, einem so süßen und lieben Kind die Mutter zu nehmen? Ich empfinde tiefe Trauer und möchte ihrer Mutter und ihrer Tochter mein Beileid aussprechen. Katharina, wir vermissen Dich!“, schreibt etwa eine Frau auf der Homepage der Musikgruppe „Menichal Servants“. Täglich kommen neue Einträge hinzu.

Zwei Jahren nicht gesungen

Band-Sprecher Daniel Jahn hat seine Fans um Verständnis gebeten, dass sich die Musiker nicht über den Verlust Katharinas äußern möchten. Auf SZ-Anfrage teilte Jahn jedoch mit, Katharina H. habe bereits seit fast zwei Jahren nicht mehr für die „Menichal Servants“ gesungen.

Die 27Jahre alte Mutter einer Tochter (7) wurde am frühen Freitagmorgen tot in ihrer Wohnung auf der Mockethaler Straße in Leuben gefunden. Erstickt. Ihr Ex-Freund Mehmet S. (34), ein Dönerverkäufer aus Dresden, hat sich wenige Stunden später bei der Polizei gemeldet (die SZ berichtete). Unmittelbar vor der Gewalttat soll er die Mutter der Sängerin in deren Strehlener Wohnung gefesselt und geknebelt haben. Die Polizei ermittelt nun gegen S. wegen Freiheitsberaubung und Totschlags. Auf Rat seines Verteidigers hat S. keine Angaben zur Tat gemacht. Der Türke sitzt seit Freitag in U-Haft.

Vater von fünf Kindern

Laut einer Freundin von Katharina H. war die Sängerin seit August 2005 mit S. liiert. Doch Anfang 2007 habe sie erfahren, dass S. verheiratet und Vater von fünf Kindern ist. Sie trennte sich von ihm, der Ärger begann. S. stellte ihr nach, nervte mit Anrufen und nächtlichen Besuchen. Anzeige. Die Polizei ermittelte wegen Verstoßes gegen das Gewaltschutzgesetz.

Mitte Oktober war der Prozess geplant, denn S. hatte einen Strafbefehl (60 Tagessätze) abgelehnt. Doch der Dönerverkäufer, der als sehr sympathisch beschrieben wird, hatte sich mit seiner Freundin versöhnt. Sie waren wieder ein Paar, machten sogar gemeinsam Musik. Bis vor drei Wochen. Da hat sich Katharina H. angeblich endgültig von ihm getrennt. Am Tag vor ihrem Tod soll sie ihm einen letzten Brief in den Dönerladen gebracht haben. War er der Auslöser der Bluttat?

www.menichal-servants.com