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Kein Durchkommen in Spitzkunnersdorf

Die Hauptstraße wird zur Baustelle. Zwei Bushaltestellen fallen weg. Aber es gibt Lösungen für Anwohner und Kunden.

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Von Holger Gutte

Spitzkunnersdorf wird zu einer großen Baustelle. Ab Montag ist die Hauptstraße vom Kreisverkehr am Ortseingang aus Richtung Mittelherwigsdorf bis zur Kreuzung an der Gaststätte „Wilder Hirsch“ an der Zittauer Straße bis zum 21. August voll gesperrt. Kathleen Wittwer ist froh, dass trotzdem für Gewerbetreibende wie sie eine Lösung gefunden wurde, mit der man während der Bauzeit leben kann. Die ersten drei Wochen ist ihre Physiotherapie in der Hauptstraße 13 A noch von der Kreuzung am Gasthaus „Wilder Hirsch“ aus erreichbar. Danach dürfen ihre Mitarbeiter und Patienten ihre Autos an einem provisorisch eingerichteten Parkplatz abstellen. „Ein Grundstückseigentümer stellt uns dafür extra seine Wiese zur Verfügung“, sagt Frau Wittwer. Die Physiotherapie will alle Patienten informieren, wie sie erreichbar ist. Die Praxis bleibt uneingeschränkt geöffnet. Die Anwohner sind bereits von der Gemeinde in einer Versammlung informiert worden.

Was und warum wird an der Hauptstraße gebaut?

„Der Straßenbelag ist an vielen Stellen gerissen und verschlissen“, sagt Bürgermeister Bruno Scholze (CDU). Da es sich um eine Staatsstraße (S 139) handelt, lässt das Staatliche Amt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) die Arbeiten ausführen. Die Hauptstraße erhält auf einer Länge von etwa 1,5 Kilometern eine neue Binde- und Deckschicht, berichtet Lasuv-Pressesprecherin Isabel Siebert. Der Straßenbelag wird zwölf Zentimeter tief abgefräst und erneuert. Das Schnittgerinne und die Straßenabläufe sind schadhaft und ebenfalls erneuerungsbedürftig. Allerdings wird das Schnittgerinne nicht mehr als Kopfsteinpflaster eingebaut, sondern die Asphaltdecke der Straße bis an die Bordsteinkante des Fußweges herangeführt. Da unter der Straße der Regenwasserkanal liegt, tritt die Gemeinde anteilmäßig ebenso mit als Bauherr auf, wie auch der Abwasserzweckverband „Obere Mandau“ wegen des Schmutzwasserkanals. „Wir haben beim Regenwasserkanal die Schachtdeckel und die Schächte geprüft. Sie sind in Ordnung.“ Das sagt der stellvertretende Hauptamtsleiter der Gemeinde, Jürgen Reichel.

Wie lange und in welchen Abschnitten sind die Arbeiten vorgesehen?

Damit die Anlieger ihre Grundstücke erreichen können, erfolgen die Arbeiten in zwei Abschnitten. Der erste beginnt am Kreisverkehr und endet am Gemeindezentrum. Er dauert vom 13. bis 31. Juli. Vom 3. bis 21. August ist der zweite Abschnitt vom Gemeindezentrum bis zur Hirsch-Kreuzung geplant.

Warum bleibt die Hauptstraße wegen einer Deckschicht so lange gesperrt?

Weil während beider Bauabschnitte an der Hauptstraße auch einige Arbeiten an der Brücke im Bereich „Nieder-Schenke“ erfolgen. Geplant sind Reparaturarbeiten an Bauwerksfugen, Kappen, Geländer, Gehweganschlüssen sowie am Beton. „Das Brückenbauwerk befindet sich ansonsten in einem guten Zustand“, schildert die Lasuv-Sprecherin.

Wie wird der Fahrzeugverkehr um Spitzkunnersdorf umgeleitet?

Die Umleitung erfolgt vom Kreisverkehr Spitzkunnersdorf über die S 128 oder S 139 zur B 96 nach Oderwitz, weiter über die S 135 zur Kreuzung Gaststätte „Wilder Hirsch“ beziehungsweise umgekehrt.

Wie sind bis Ende August die einzelnen Grundstücke erreichbar?

Im ersten Bauabschnitt sind auch tagsüber die Grundstücke im oberen Bereich von der Kreuzung „Am Wilden Hirsch“ bis zum Gemeindezentrum erreichbar. Da die Straße nur abgefräst wird, können Anwohner außerhalb der Arbeitszeit ihre Grundstücke anfahren. Allerdings nicht an den zwei bis drei Tagen, an denen Asphalt aufgetragen wird. Tagsüber können Anwohner über die Dorfstraße fahren. Hier gilt während der Bauzeit Halteverbot.

Wie fahren trotz Bauarbeiten

die Busse durch den Ort?

Wegen der Vollsperrung fallen vom 13. Juli bis 21. August zwei Haltestellen an der Hauptstraße in Spitzkunnersdorf ersatzlos weg, berichtet der Bürgermeister. Das betrifft die Haltestelle an der „Nieder-Schenke“ und die an der Kirche.

Wie sind Beerdigungen, Hochzeiten und die Müllabfuhr möglich?

Im Baustellenbereich steht auch die Kirche. Hochzeiten und Beerdigungen sind trotzdem weiter möglich. Mit dem Pfarrer und der Baufirma hat es hierfür Absprachen gegeben, berichtet der Bürgermeister. Das gilt auch für die Müllabfuhr.

Was kostet die Baumaßnahme,

und wer bezahlt was?

Etwa 350 000 Euro kostet der Straßenbau an der Hauptstraße. Das wird vom Land Sachsen finanziert. Noch mal etwa 50 000 Euro gibt der Freistaat für die Sanierung der Brücke im unteren Bereich der Hauptstraße aus. Falls Schachtdeckel am Abwasserkanal erneuert oder Reparaturen an den Schächten notwendig werden, trägt der Abwasserzweckverband „Obere Mandau“ die Kosten.