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Kein Platz mehr in Kita

Königshain. Ab heute dürfen zwei Kinder nicht mehr in ihre Kita gehen.

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Von Anja Hecking

Auch die Bemühungen der Gemeinde, in dem Konflikt zwischen der Königshainer Familie und dem DRK-Kreisverband Görlitz Stadt und Land zu vermitteln, sind gescheitert. Ab heute dürfen Gerlachs ihre beiden Kinder nicht mehr in die Kindertagesstätte bringen.

Ab heute nimmt das DRK als Träger der Einrichtung auch nicht mehr die vom Landesjugendamt erteilte Ausnahmegenehmigung für zehn Plätze in Anspruch, bestätigt DRK-Geschäftsführer André Maywald. Der Mehrbedarf an Hortplätzen sei mit dem diesjährigen Schulwechsel rückläufig. „In der Zwischenzeit gab es Beschwerden von Eltern, dass die Einrichtung zu voll sei.“ Dem Elternbeirat der Kita ist diese Meinung von einigen Eltern zwar bekannt, erklärt die Vorsitzende. Aber, dass die zusätzlich genehmigten Plätze nicht mehr genutzt werden sollen, „davon weiß der Elternbeirat nichts“.

Erneute Ablehnung

Laut Information von DRK-Chef Maywald ist die Kita derzeit mit 75 Kindern ausgelastet. „Es gibt keine freien Plätze.“ Das kann man so auch auf der Internetseite des DRK-Kreisverbandes nachlesen. Allerdings bezieht sich die Aussage dort auf eine Kapazität von 85 Plätzen bis zum 31. August 2007. Für nächstes Jahr liegen dem Träger demnach bereits 16 Voranmeldungen vor. Ob die Plätze in der Kindertagesstätte für den Nachwuchs in Königshain angesichts dessen künftig ausreichen, dazu äußert sich Bürgermeister Siegfried Lange nicht. Er verweist auf laufende Gerichtsverfahren. Die Kommune hatte das DRK aber aufgefordert, die aktuellen Zahlen zu Belegung und Anmeldungen in dieser Woche vorzulegen. Gerlachs haben inzwischen die zwei Plätze für ihre Kinder ab September neu beantragt und wieder eine Ablehnung bekommen. „Auf Nachfrage wurde uns begründet, dass keine Plätze frei sind.“

Das DRK hatte der Familie die Betreuungsverträge gekündigt, nachdem sich die Mutter der Kinder vehement für die ehemalige Kita-Leiterin eingesetzt und sich in forscher Weise zur Wortführerin von Eltern gemacht hatte. Einen Grund für die Kündigung musste das DRK nicht angeben.