Von Gabriele Naß
Die „Musikanten-Parade“ kürzlich im Kulturhaus Bischofswerda war mit Volksmusikstar Mara Kayser versprochen. Doch die kam nicht, war zur selben Zeit auf dem „Riverboot“ des MDR-Fernsehens. Mit Judith & Mel und Maxi Arland stand stattdessen Oliver Thomas auf der Bühne. Kurt Puppe aus Burkau gehörte zu den Enttäuschten. „Wir waren wegen ihr dort. Dürfte man nicht mehr Disziplin von den Künstlern erwarten und: Hätte ich Anspruch, Geld zurückzubekommen“, fragte er bei der SZ an?
Agentur auch nicht erfreut
Der Veranstalter, die Agentur Hainich Concerts, geht davon aus, mit Oliver Thomas einen gleichwertigen Ersatz aufgeboten zu haben. Ein genereller Rabatt auf die Tickets sei daher nicht eingeplant. Dass das Publikum erst vor Ort mit der Absage konfrontiert wurde, „hielten wir für das Beste“, sagte Agenturchef Horst Petzold. Geschmeckt habe Petzold die Situation aber auch nicht. Aber er habe damit öfter zu kämpfen, weil Künstler immer sofort aus Programmen aussteigen dürfen, sobald das Fernsehen ruft. Dies stehe so in den meisten Künstlerverträgen. Mara Kayser soll von ihrer Plattenfirma gebeten worden, den Termin beim Fernsehen wahrzunehmen. – Das Kulturhaus, das den Großen Saal an Hainich Concerts vermietet hatte, erfuhr von der Absage erst am Veranstaltungstag. „Glücklich ist mit so was keiner. Aber wir kennen das auch“, sagt Geschäftsführer Frank Grafe. Als kürzlich der Veranstalter das Musical Bibi Blocksberg ganz absagte, zauberte das Kulturhaus selbst über Nacht ein Programm aus dem Hut: Die Schlümpfe wurden aufgeboten, dazu eilends eine Geschichte geschrieben. Das ganze Team war eingebunden, einer lieh sogar den Schlümpfen seine Stimme.