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Kein Wasserspender mehr

Die Seilbahnanlage zum Erztransport zwischen dem Römer und Schwarzwasser wurde nach 1945 abgebaut. Vier Jahre später entstand eine neue Feldbahn. Sie verlief vom Römer am Aschergraben entlang bis zum Kreuzungsbereich Schwarzwasser.

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Von Heinz Bernhardt

Die Seilbahnanlage zum Erztransport zwischen dem Römer und Schwarzwasser wurde nach 1945 abgebaut. Vier Jahre später entstand eine neue Feldbahn. Sie verlief vom Römer am Aschergraben entlang bis zum Kreuzungsbereich Schwarzwasser. Dort wurden die Erzhunte einem Schrägaufzug übergeben und nach der Aufbereitung zur Anlage Schwarzwasser transportiert.

Besonders im Bereich der Feldbahnanlage waren große Teile des Aschergrabens gegen Schneeverwehungen, Laubablagerungen und sonstige äußere Einflüsse mit Grubenschwarten abgedeckt. Dennoch war es keine Seltenheit, dass im Winter die Feldbahngleise freigeschaufelt werden mussten.

Mit der ständig steigenden Zinnproduktion nach dem Zweiten Weltkrieg ergaben sich wesentliche Veränderungen für die Nutzung des Wassers vom Aschergraben. Mit der Erweiterung und dem Neuaufbau der Aufbereitungsanlage Römer nach einem Brand 1951, musste der Tiefenbach mit dem zugeführten Aschergrabenwasser verlegt werden. Der teilweise unter Betriebsgebäuden führende Tiefenbach erhielt im Bereich der Trafostation Römer eine Verbindung zum Rößlerstollen. Der Anschluss erfolgte 1952 am Auslauf des Aschergrabens in den Tiefenbach. Der Rößlerstollen trug das Wasser unterhalb der Geisinger Straße in den später angelegten Hanggraben aus. Zur Wasserfassung vor dem Absturz in den Stollen wurde 1952/53 eine neue Pumpstation gebaut, die vor allem die Römeranlagen versorgte.

Bedeutend für die Wasserführung des Aschergrabens war der in den Jahren 1958 bis 1967 durchgeführte Hochwasserschutz für die Tiefenbachhalde. Der finanzielle Gesamtaufwand dafür betrug rund 1,8 Millionen Mark.

Historischer Wanderweg

Ein großer Einschnitt für den gesamten Verlauf des Aschergrabens war die Stilllegung vom Überlaufbauwerk bis zur Einmündung in den Tiefenbach an der Absturzstelle in den Rößlerstollen. Notwendig war die Stilllegung durch die baulichen Arbeiten der neuen Aufbereitungs- und Flotationsanlage in den 1980er Jahren. Sämtliches ankommendes Aschergrabenwasser wurde nunmehr über das Überlaufbauwerk dem Hanggraben zugeführt und kam erst am Auslauf des Tiefenbaches aus dem Rößlerstollen wieder zusammen. Nur noch stellenweise sind in diesem Bereich die Grabenführung und der Verlauf der Feldbahn erkennbar. Nach vielen Jahren sind große Bereiche überwachsen oder verschüttet.

Auch wenn der Aschergraben seit 1991 seine Funktion als Wasserspender für die Jahrhunderte alte Zinngewinnung verloren hat, bleibt er ein attraktiver historischer und touristischer Wanderweg. Es ist nun aber nicht mehr so einfach dieses Objekt zu erhalten. Bereits vor 1990 war der Bereich zwischen Schwarzwasser und Geisinger Straße ein Sorgenkind, gleich ob im noch betriebenen oder bereits stillgelegten Grabenbereich.

Einiges aber hat sich inzwischen getan. Die Böschung wurde von dem abgekippten Teufmaterial des Zentralschachtes 1992 beräumt. Die stillgelegte Mülldeponie, deren Material ebenfalls bedrohlich nahe an das Aschergrabenniveau rollte, konnte 1998 abgedeckt werden. Das verbesserte wesentlich das Umfeld des Aschergrabens.