Von Jan Lange
Dass es vorerst keine neuen Verhandlungen über eine Eingemeindung geben soll, darin sind sich die beiden Fraktionen im Ostritzer Stadtrat mit Bürgermeister Friedrich Tschirner einig. „Wir haben uns innerhalb unserer Fraktion zwar noch nicht konkret verständigt. Aber wir sind schon der Meinung, dass die Ostritzer für ihre Eigenständigkeit gestimmt haben“, erklärt die Chefin der Bio-Fraktion, Ines Fabisch.
In der CDU-Fraktion wird das Ergebnis des Bürgerentscheides, bei dem am 4. November knapp 52 Prozent gegen eine Eingemeindung nach Zittau votiert hatten, ebenfalls als Bekenntnis zur Selbstständigkeit gedeutet. „In Gesprächen mit den Bürgern kam heraus, dass die Mehrheit die Eigenständigkeit will“, sagt der stellvertretende Bürgermeister Steffen Blaschke. Damit erteilen die Stadträte der Offerte des Görlitzer Oberbürgermeisters Joachim Paulick, der noch am Wahlabend Verhandlungen mit seiner Stadt angeboten hatte, eine Absage. „Es gibt im Moment keinen Bedarf für Gespräche mit Görlitz“, so Blaschkes Reaktion. Auch Tschirners zweite Stellvertreterin, Margit Müller, ist der Meinung, dass jetzt nicht gleich mit Görlitz verhandelt werden sollte. Denn immerhin, so weist Ines Fabisch hin, gab es 47 Prozent, die für Zittau gestimmt haben. „Dieses Potenzial darf nicht unberücksichtigt bleiben“, steht für die Fraktionsvorsitzende fest. Die Lenkungsgruppe, die eigentlich die Eingemeindungsverhandlungen mit Zittau führen sollte, bekam deshalb den Auftrag, sich in den nächsten Tagen noch mal mit den Vertretern der Großen Kreisstadt abschließend zu treffen. „Dabei soll sondiert werden, ob es außerhalb einer Eingemeindung Möglichkeiten zur Zusammenarbeit gibt“, erklärt CDU-Fraktionschef Hubertus Ebermann.