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Keiner will den Dippser Weihnachtsmarkt

Der Wochenmarkt fiel bereits wegen Corona lange aus. Nun geht es weiter, vorerst. Doch die Zukunft von Wochen- und Weihnachtsmarkt bleibt in der Schwebe.

Von Franz Herz
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Idyllisch ist der Weihnachtsmarkt in der Abenddämmerung. Aber einen Betreiber dafür zu finden, das ist eine harte Nuss.
Idyllisch ist der Weihnachtsmarkt in der Abenddämmerung. Aber einen Betreiber dafür zu finden, das ist eine harte Nuss. © Egbert Kamprath

Wochenmärkte dürfen in Sachsen seit drei Wochen wieder öffnen. Die Dippser Oberbürgermeisterin Kerstin Körner (CDU) war aber vorsichtiger und hat wegen der Corona-Epidemie bisher keinen Wochenmarkt zugelassen. Diese Woche nun lockert auch sie diese Regelung. Die Wochenmärkte in Dippoldiswalde und Schmiedeberg öffnen am Mittwoch wieder, allerdings mit Einschränkungen. Verkaufsstände unter freiem Himmel für Lebensmittel sowie selbsterzeugte Gartenbau- und Baumschulerzeugnisse sind dann wieder zulässig, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung Dippoldiswalde. Händler mit anderen Produkten müssen sich noch weiter gedulden. 

Auf dem Markt in Dippoldiswalde sowie dem Postplatz in Schmiedeberg muss aber der Mindestabstand von 1,5 Meter eingehalten werden. In Schmiedeberg reicht der Platz dann für zwei Händler, in Dippoldiswalde für acht,  informierte Oberbürgermeisterin Kerstin Körner (CDU) den Stadtrat. Dabei darf auch nur eine bestimmte Anzahl von Kunden auf den Markt und diese auch nur, wenn sie einen Nasen-Mundschutz tragen. Bei 50 Personen gleichzeitig liegt die Obergrenze. Die Stadt setzt auch Mitarbeiter ein, damit sie auf die Einhaltung der Regeln achten.

Privatisierung der Märkte gescheitert

Aber die Einschränkungen durch Corona sind nur kurzzeitiges Problem. Die Zukunft der Dippser Märkte ist schon seit Jahren in der Diskussion. Jetzt scheiterte die Stadt Dippoldiswalde mit dem zweiten Versuch, die Wochen- und Weihnachtsmärkte an einen privaten Betreiber abzugeben. Die Stadt hatte die Konzession für die Märkte öffentlich ausgeschrieben. Sie wollte Wochen- und Weihnachtsmärkte in einem Paket anbieten. So hätten die Einnahmen aus dem Wochenmarkt das Defizit des Weihnachtsmarktes decken können, war der Hintergedanke dabei. 

Aber hier ging niemand mit. Allein die Deutsche Marktgilde e.G. aus dem hessischen Eschenburg hatte ein Angebot abgegeben, informierte Hauptamtsleiterin Irena Hoffmann. Die Marktgilde hatte aber nur Interesse am Wochenmarkt bekundet. Der Weihnachtsmarkt hätte in der Luft gehangen. So hat das Angebot nicht den Dippser Vorgaben entsprochen, konnte nicht gewertet werden und die ganze Ausschreibung wurde aufgehoben, wie der Stadtrat einstimmig entschieden hat.

Seit drei Jahren nicht weitergekommen

Damit ist die Stadt wieder soweit wie 2017 schon einmal. Auch damals hatte die Marktgilde Interesse bekundet, aber nur am Wochenmarkt. Es hatte damals zwar noch Interesse vom heutigen Ortsvorsteher Dirk Massi gegeben, der einen neuen Verein gründen und mit diesem alle Märkte betreiben wollte. Aber wegen Mängeln in der Ausschreibung kam diese Lösung nicht zum Zuge und die Ausschreibung wurde komplett aufgehoben. Für die Organisation des Weihnachtsmarkts sprang in den Jahren seither Massi mit seinem Verein Kulturraum und Brauchtumspflege ein. 

Der Wochenmarkt blieb in der Verantwortung der Stadtverwaltung. Da er etwas Geld einbringt, war die Verwaltung mit der Lösung einverstanden. Aber es gibt weiter Überlegungen, beide Märkte künftig auf andere Füße zu stellen.

Die Oberbürgermeisterin hat Gespräche mit dem Handels- und Gewerbeverein geführt. „Wir werden definitiv einen Weihnachtsmarkt durchführen mit dem Handels- und Gewerbeverein, mit den Händlern und unter Mitarbeit der Stadt“, sagt Körner. Der Weihnachtsmarkt ist also gesichert, unabhängig davon, dass es weiter Gespräche geben soll, wie in Zukunft der Wochenmarkt organisiert wird, wie Körner sagte. 

Der Wochenmarkt in Dipps öffnet mittwochs und freitags (nicht am 1. Mai), in Schmiedeberg mittwochs und samstags.

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