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Keulahütte investiert neun Millionen Euro

Der Krauschwitzer Betrieb ist auf Wachstumskurs. Mitarbeiter erhalten mehr Geld und werden für ihren Anteil an der Sanierung der Firma belohnt.

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Von Wolfgang Nagorske

Die Keulahütte in Krauschwitz hat wieder ein erfolgreiches Jahr hinter sich. Und das macht sich für die über 200 Mitarbeiter bemerkbar: Sie erhielten im vergangenen Jahr erstmals ein 13. Monatsgehalt und bekommen ab Januar 3,2 Prozent mehr Lohn.

„Das hat sich unsere Belegschaft auch verdient“, sagt Geschäftsführer Mario Mackowiak. „Als es uns vor ein paar Jahren nicht so gut ging, haben die Mitarbeiter auf 8,7 Prozent Gehalt verzichtet und somit ihren Beitrag zur Sanierung des Unternehmens geleistet.“

Das war im Jahr 2003, und seitdem ging es in kleinen Schritten immer aufwärts. Im vergangenen Jahr wurde der Umsatz um 19 Prozent zum Vorjahr auf über 33 Millionen Euro gesteigert. Dieses gute Ergebnis wurde durch den Ausbau der Gussproduktion für die Maschinenbauindustrie und die Steigerung des Exports erreicht. Die gute Auftragslage der deutschen Maschinenbauer kommt auch den Krauschwitzern zu Gute. Zu den Kunden gehören die renommierten Unternehmen MAN und Buderus.

Bei aller Freude über die gute Geschäftsentwicklung bereiten Mario Mackowiak die steigenden Energiepreise erhebliche Sorgen. Obwohl durch ein strenges Energiemanagement der spezifische Verbrauch je Tonne Guss um vier Prozent gesenkt wurde, stiegen die Kosten für Elektroenergie um 18 Prozent auf 419 000 Euro pro Jahr.

Energiekosten sind Nachteil

„Das ist ein klarer Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Gießereien in anderen Bundesländern“, macht der Geschäftsführer seinem Unmut Luft. Gespräche mit den Energieunternehmen blieben bisher erfolglos. Die Energiepreise sind in der Lausitz um rund 20 Prozent höher als beispielsweise in Nordrhein-Westfalen.

Das Krauschwitzer Unternehmen steuert dagegen und wird in den nächsten zwei Jahren weitere rund neun Millionen Euro in die Rationalisierung der Produktion investieren. Schwerpunkt ist dabei die Handformerei. Die alte Werkhalle wird saniert, und eine neue Halle kommt hinzu. Das zweite Wachstumsfeld ist der Export. Die Mannschaft um Vertriebsleiterin Petra Klingebiel will in diesem Jahr weitere Märkte in Osteuropa erschließen. Die Keulahütte exportiert in 19 Länder.