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Kirchen und Kirschen

Eine neue Wanderroute verbindet den Obstanbau mit Sehenswürdigkeiten. Neue Wege werden dafür nicht gebaut.

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Von Peggy Zill

Das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet im Freistaat kann bald auf einer neuen Wanderroute entdeckt werden. Die Obstlandroute erstreckt sich auf 67 Kilometern zwischen Leipnitz, Mügeln und Klosterbuch. Davon verlaufen 33 Kilometer durch den Landkreis Mittelsachsen. Der Rundkurs kann komplett oder in einem der drei Teilabschnitte zu Fuß oder auch auf dem Fahrrad erkundet werden.

Das Vorhaben ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen den Landkreisen Nordsachsen, Mittelsachsen und Leipzig und erfolgt in Zusammenarbeit mit den Regionalmanagements der Leader-Region Leipziger Muldenland, der Ile-Regionen Sächsisches Zweistromland und Sachsenkreuz sowie den am zukünftigen Streckenverlauf liegenden Kommunen.

Dabei wollen die Planer keine neuen Wege bauen, sondern vorhandene Rad- und Wanderwege nutzen und neu beschildern. Ziel ist es, Touristen auf den Obstlandbau und die Sehenswürdigkeiten der Region aufmerksam zu machen. Zum einen sollen Tagestouristen und Wochenendradler, zum anderen Kurzurlauber angesprochen werden.

Spirituelles rund ums Obst

Der Weg ist in Einzelrouten unterteilt. Von der Kulturscheune in Börtewitz, über das Gut Haferkorn, zur Kirche in Polditz, zur Burg Mildenstein, vorbei am Kloster Buch bis zur Gallschützer Kirche lautet das Thema „Spirituelles rund ums Obst“.

Der Abschnitt weiter nördlich beschäftigt sich mit dem modernen Obstbau. Es geht vorbei an Plantagen und Lagerhäusern zum Firmensitz der Obstland Dürrweitzschen AG. Bei dieser Gelegenheit können die Wanderer gleich im Hofladen einkehren und regionale Produkte kaufen. Auch ein Ziel der Obstlandroute. Die Geschichte des Obstanbaus lässt sich zwischen Mügeln, Sornzig und Börtewitz entdecken. Bei der Planung des Routenverlaufs wurde darauf geachtet, dass auch Museen, Gaststätten oder andere wichtige Punkte mit eingebunden werden.

Außerdem liegt die Obstlandroute an anderen, bereits bekannten Wanderwegen und wird mit diesen auch verbunden. Dazu gehören zum Beispiel der Mulderadweg, die Via Regia und der gerade entstehende Sächsische Lutherweg.

Schon nächstes Jahr sollen die ersten Wanderer begrüßt werden können. Bis dahin ist noch viel zu tun. Zunächst muss ein Wegweiser entworfen, die vorhandene Beschilderung in den beteiligten Kommunen erfasst und herausgefunden werden, wo die Obstlandroute-Schilder aufgestellt werden können und wie viele gebraucht werden. Davon hängt auch ab, was die Beschilderung kostet. Mehr als 10 000 Euro Fördermittel aus dem Ile-Topf sind beantragt worden.