Von Carmen Schumann
Wasserkünstler Tilo Rosjat war zufrieden: „Wir hatten Wasser und wir hatten Kunst – was will man mehr?“, sagte er zum Abschluss des 14. Festes auf dem Wendischen Kirchhof. Da sich das Wasser von oben aber zumindest am Sonntag in Grenzen hielt, kamen alles in allem wieder Hunderte Besucher an die Alte Wasserkunst. „Genau lässt sich die Zahl der Gäste immer nur schwer schätzen, da wir keinen Eintritt verlangen und hier drei Tage ein ständiges Kommen und Gehen herrscht“, sagt Tilo Rosjat. Bei der Programm-Gestaltung setzte das Fest wieder auf die bewährten Zutaten. Gut kam erneut die Gruselführung von Hartwig Barth durch das nächtliche Bautzen an. „Es müssen an die 200 Leute dabei gewesen sein“, berichtet er. „Ich staune, dass das Interesse nach wie vor so groß ist.“
Nachdem sich am Sonnabend die nachmittäglichen Schauer verzogen hatten, füllte sich das Terrain zwischen Wasserkunst, Michaeliskirche und Mühltor zusehens. Begeistert swingten die Besucher beim Wein zu den Klängen der Dixielandkapelle Sunshine aus Prag mit. Noch dichter gedrängt standen die Besucher dann, als zu vor-mitternächtlicher Stunde die legendäre Versteigerung über die Bühne ging. Ein alter Wasserkrug mit Schüssel aus den 30er Jahren brachte immerhin 50 Euro ein. Doch auch ein Stück Zaun von der Umrandung der Michaeliskirche und Reste der alten Kirchenfenster des Petridoms fanden reißenden Absatz. Selbst Uralt-Spirituosen und -weine aus DDR-Zeiten brachten klingende Münze.
Die Einnahmen – rund 300 Euro, bilden den Grundstock für das nächste Wasserkunstfest. „Auch in diesem Jahr hätten wir das Fest allerdings nicht ohne die treuen Helfer und Sponsoren auf die Beine stellen können“, betont Tilo Rosjat. Zu jenen Helfern gehörten auch in diesem Jahr wieder Helmut Schindler und Brigitte Plüschke, die zusammen mit ihrem „Lehrling“, dem Kunsterzieher Marko Bruk dem Wassermann zur Hand gingen. Dieser, verkörpert von Frank Rüdiger vom Sorbischen Nationalensemble, malte mit den Kindern die schönsten Wasserkunst-Bilder, die auch prämiert wurden.
Alle, die bei der Versteigerung leer ausgegangen waren, bekamen gestern eine zweite Chance. Händler lockten mit Bildern, Büchern und Trödel, bevor am späten Nachmittag das Fest mit Ragtime und Boogie-Woogie ausklang.