Von Anja Weber
Auf diesen Moment haben Pfarrer Wolfram Albert und die Mitglieder der Kirchgemeinde lange gewartet: Ihre Orgel klingt wieder. Und daran haben auch sie mit ihren Spenden einen großen Anteil. Zur feierlichen Einweihung am letzten Sonntag hatte der Pfarrer verschiedene Organisten eingeladen, die als Erste auf dem sanierten Instrument spielen durften.
Seit 28 Jahren ist Wolfram Albert Pfarrer in Lauterbach. Die Orgel ist schon immer das Sorgenkind. Lauterbach hatte aber nie einen eigenen Kantor. Der hätte mehr Druck gemacht, damit die Orgel saniert wird, ist sich Albert sicher. Doch so verstummten die Pfeifen nach und nach. Und Pfarrer Albert spielte zu Gottesdiensten und anderen Feierlichkeiten auf der Elektroorgel. An die hatten sich die Lauterbacher zwar schon gewöhnt. Doch von dem Klang einer richtigen Orgel ist die elektronische eben weit entfernt. Und deshalb gab es für die Kirchgemeinde zwei Optionen. Entweder es gelingt, die Orgel zu sanieren, oder der Pfarrer spielt weiterhin auf der Elektroorgel. 17 800 Euro kostete die Sanierung. Die Landeskirche avisierte einen Zuschuss von 11 800 Euro. Der Rest sollte von der Kirchgemeinde und aus Spendenmitteln kommen. „Wir haben damals gesagt, wir schaffen das, und es sind tatsächlich auch viele Spenden eingegangen, worüber wir natürlich sehr dankbar sind“, sagt der Pfarrer. So hat ein Niederottendorfer zum Beispiel 2 000 Euro gespendet. Schließlich konnte der Auftrag für die Sanierung ausgelöst und mit dem Reinigen der Pfeifen begonnen werden. Doch auf die Experten warteten einige Überraschungen.
Die Orgel wies mehr Schäden auf als gedacht. Vor allem am Herz des Instrumentes, dem Blasebalg. Der stand bislang ungeschützt auf dem kalten Dachboden, war Kälte und Zugluft ausgesetzt. Das ist nicht gut für die Technik, haben sich die Orgelreiniger und der Pfarrer gesagt und gemeinsam nach einer Lösung gesucht. So wurde der gesamte kleine Raum, in dem sich der Blasebalg befindet, erneuert und vor allem auch gedämmt. Das kostet zwar noch einmal zusätzlich Geld. Doch damit steht die Orgel sicher und wird in den nächsten 100 Jahren sicherlich nicht mehr saniert werden müssen, so der Pfarrer.
Mit der Einweihung der Orgel konnte der letzte Abschnitt der umfassenden Sanierung der Kirche abgeschlossen werden.