Von Sven Görner
„Das Draufmachen der Turmbekrönung ging schneller als das Abnehmen“, sagte Wolfgang Pohl vom Reichenberger Kirchenvorstand. Nach nur wenigen Handgriffen der Dachdecker glänzten die frisch vergoldete Kugel und das Kreuz wieder in luftiger Höhe. So konnten die Männer umgehend damit beginnen, die Verbindung zwischen Haube und Turm abzudichten und die letzten Dachschiefer anzubringen. „Die Bauarbeiten am Turm sind damit eigentlich abgeschlossen“, sagt Pfarrer Christfried Luckner. Seit Mai wurden große Teile des Dachstuhls denkmalgerecht saniert und das Dach komplett neu mit Schiefer eingedeckt. Weil die Schäden am Gebälk größer waren als ursprünglich angenommen, erhöhten sich auch die geplanten Baukosten um rund 30000 Euro.
Zudem haben die Bauleute die Uhr, die beiden Glocken und den Glockenstuhl aus dem Turm geholt. Dieser war so eingebaut, dass er die Schwingungen auf die bereits sanierte Decke des Kirchenschiffes übertrug. Das soll künftig nicht mehr so sein.
Noch klafft eine Öffnung im Turm. „Die wird gebraucht, um die Glocken von der Gerüstplattform wieder in den Turm schieben zu können“, sagt Luckner. Das soll nach dem 4. November passieren. An diesem Tag will die Reichenberger Kirchgemeinde die Weihe ihrer Glocken feiern. Denn neben den beiden bisherigen, eine davon wurde in Bayern repariert, wird künftig auch eine neue Glocke im Turm hängen, womit das historische Dreiergeläut wieder hergestellt wird.
Die neue und künftig kleinste Glocke wurde in Lauchhammer gegossen. „Im Turm werden die Glocken genau an die Stellen gestellt, wo sie künftig hängen“, erklärt der Pfarrer. Erst danach könne der Glockenstuhl und nach dem Befestigen der Glocken die Uhr eingebaut werden. Macht das Wetter den Reichenbergern keinen Strich durch ihre Pläne, könnte das neue Geläut zum ersten Mal am ersten Advent erklingen. Rund 190000 Euro werden dann verbaut sein.